Eisenstädter Innenstadt soll belebt werden
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Coronavirus

Eisenstadt: Hohe Inzidenz sorgt für Verwirrung

Eine Meldung über eine extrem hohe 7-Tage-Inzidenz in Eisenstadt hat am Dienstag für Aufregung gesorgt. Das AGES-Dashboard wies für Eisenstadt eine Inzidenz von 580 auf. Der Koordinationsstab Coronavirus des Landes gab allerdings Entwarnung.

Es geht einmal mehr um die Frage, wer zählt was und wie. Der Koordinationstab Coronavirus des Landes zählt die behördlich bestätigten Fälle im Burgenland und nur diese. Hier gibt es keinen sprunghaften Anstieg. Die Inzidenzzahlen liegen aktuell deutlich unter der kritischen Marke 400, heißt es. Wird die Marke 400 sieben Tage lang überschritten, werden Ausreisebeschränkungen verordnet.

Verschiedene Systeme als Ursache

Doch wie kann es dann sein, dass ein anderes System andere Zahlen hat? Das liegt daran, dass die Meldungen aus anderen Quellen bezogen werden. Das Epidemiologische Meldesystem, dessen Zahlen für die Aufregung gesorgt haben, speist seine Statistik aus Eingaben der bearbeitenden Labore. Bei den Laboren kann es aber vorkommen, dass zum Beispiel auf einem Proberöhrchen die Adresse fehlt. Natürlich kann man jede Probe einer Person zuordnen, aber das dauert. Bis es so weit ist, wird die Probe einer symbolischen Adresse zugeordnet – das ist in jedem Bundesland so – und im Burgenland ist diese symbolische Adresse Eisenstadt.

Symbolische Adresse „Eisenstadt“

Zur Zeit gibt es 62 solche Fälle mit der symbolischen Adresse „Eisenstadt“ und diese lassen die 7-Tage-Inzidenz (die Zahl der positiven Coronavirus-Fälle pro 100.000 Einwohner) in die Höhe schnellen. Im Laufe der nächsten Tage werden diese Proben aber korrekt zugeordnet und damit wird dann auch der Wert für Eisenstadt fallen. Bleibt noch die Frage, warum es auf einmal diese vielen Proben ohne Adresse gab.

Weiteres Problem: Eingabefehler

Das liegt an einem Eingabefehler: offenbar wurden in den vergangenen drei bis vier Wochen 354 positive Fälle aus dem Burgenland Wien zugeordnet, das wurde nun bereinigt. Das alles trifft aber – wie gesagt – auf die Zahlen des Epidemiologischen Meldesystems zu. Die Statistik des Koordinationsstabs des Landes trifft es nicht, denn hier werden alle behördlich bestätigten Fälle gezählt und nicht Laboreingaben.