Eingang der Burg Schlaining
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Wissenschaft

Friedenszentrum Burg Schlaining: Gemeinsam gegen die Krise

Das Friedenszentrum (ASPR) auf Burg Schlaining startet eine weltweite Kampagne um die Krisenzeit besser zu bewältigen. Der Grundgedanke ist das Entwickeln eines globalen Zusammengehörigkeitsgefühls. Die Kampagne läuft unter dem Titel „Heimatland Erde“, mitmachen kann jeder.

Dass wir derzeit mit einer Krise kämpfen, ist kein Geheimnis. Laut den Expertinnen und Experten des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK/ASPR) auf Burg Schlaining befinden wir uns allerdings in mehreren Krisen gleichzeitig. Neben Corona macht uns auch die Klimaveränderung zu schaffen, dazu kommen Kriege und deren Auswirkungen wie Flüchtlingswellen. Das Friedenszentrum auf Burg Schlaining versucht hier eine Lösung zu finden. Mit einer weltweiten Kampagne soll ein neues, gemeinschaftliches Gefühl entstehen, um damit – im Idealfall – die Krisen weltweit zu überwinden.

„Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft“

Jedes Land, jede Nation versucht die Krisen im Alleingang zu meistern, aber das sei der falsche Weg, sagt Gudrun Kramer, Direktorin des Friedenszentrums. Nur gemeinsam kann die Welt ihre Probleme bewältigen und dazu braucht es zunächst ein gemeinsames Bewusstsein. Dafür wurde die Kampagne „Heimatland Erde“ ins Leben gerufen. Das Herzstück der Kampagne ist das sogenannte „planetare Manifest“, ein 20-Seiten langes Dokument, das eine neue Ethik einfordert.

Team von „Heimatland Erde“, Friedenszentrum
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Das Team des Friedenszentrums beim Start der Kampagne „Heimatland Erde“ (Quelle: ASPR)

Es gehe nicht darum, dass alle zu entwurzelten Kosmopoliten werden müssen, sagt Kramer, sondern darum, dass man die emotionale Bindung, die man für das Heimatland hat, ausdehnt auf den gesamten Planeten.

100 Jähriger als Vordenker

Das Konzept der Kampagne „Heimatland Erde“ geht auf den französischen Philosophen Edgar Morin zurück. Morin feiert am 8. Juli 2021 seinen 100. Geburtstag, er hat das Konzept in seinem Buch Terre Patrie (1993) entwickelt. Mit dieser Kampagne wolle man auch das Lebenswerk dieses großen Vordenkers der Zukunft der Menschheit ehren, heißt es vom Friedenszentrum.

Wie kann man mitmachen?

Da gibt es viele Möglichkeiten je nach Alter: Man kann das „planetare Manifest“ online kommentieren und so erweitern, man kann die Kampagne über die Sozialen Medien verbreiten oder man kann eine Reisepasshülle „Bürger bzw Bürgerin des Heimatlands Erde“ basteln. 40 Partnerorganisationen konnten für die Kampagne bereits gewonnen werden. Am Jahresende sollen die Ergebnisse an die Entscheidungsträger weitergeleitet werden, Gespräche wurden bereits mit der UNO und mit diversen Regierungen geführt.