Leerer Poolbereich im Larimar
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Wirtschaft

Thermen zu: Viele Zulieferer vor dem Aus

Die Coronaviruskrise hat auch die Thermen im Burgenland schwer getroffen. Sieben der vergangenen zwölf Monate haben sie bereits geschlossen – und eine konkrete Öffnungsperspektive fehlt noch immer. Besonders schlimm ist die Situation für regionale Zulieferbetriebe.

Die burgenländischen Thermen und ihre Hotels gelten als Zugpferde der heimischen Wirtschaft. Sie erwirtschaften Millionenumsätze und damit Steuern, und sind Lebensgrundlage für zahlreiche Betriebe in der Region. Diesen Zulieferbetrieben steht mittlerweile das Wasser bis zum Hals, schildert der General-Manager des Balance Resorts in Stegersbach, Rene Sulzberger.

Rene Sulzberger
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Rene Sulzberger

„Ob das der frische Schafkäse ist, ob das frisches Obst ist, Säfte, Eier, Gemüse – die Zulieferbetriebe leben teilweise von uns bzw. unseren Gästen und haben ihre Betriebe auch dementsprechend ausgerichtet“, so Sulzberger.

„Wohin soll der Bauer mit der Milch?“

Der Direktor des benachbarten Larimar in Stegersbach, Johann Haberl, nennt Beispiele: „Der Milchbauer hat 70 Kühe. Die muss er jeden Tag melken. Wohin mit der Milch? Der beliefert normalerweise alle Hotels in der Gegend. Oder die Schweinebauern. Bei denen ist es ganz schlimm, weil Schweinefleisch jetzt viel weniger gebraucht wird“, so Haberl.

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Larimar Außenansicht
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Leerer Poolbereich im Larimar
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Leerer Poolbereich im Larimar
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Leerer Poolbereich im Larimar
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Leerer Poolbereich im Larimar
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Leere Küche mit zugedeckte Geräten
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Leere Liegen im Larimar
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Balance Resort außen
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Ausgelassener Pool außen
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Leeres Hotel
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Leere Rezeption Balance Resort
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Larimar: 5,5 Millionen Umsatzentgang in fünf Monaten

Viele regionale Zulieferer werden zusperren müssen, sagen die Thermen-Direktoren. Auch ihnen fehlen auf der einen Seite eine Öffnungsperspektive und auf der anderen Seite seit Monaten Umsätze. „Wenn ich die vergangenen fünf Monate hernehme, sind das etwas mehr als 5,5 Millionen Euro“, so Haberl.

Johann Haberl
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Johann Haberl

Dem Balance Resort entgingen rund vier Millionen Euro Umsatz, während beide Häuser gleichzeitig hohe Kosten zu tragen haben. Trotz Förderungen und Kurzarbeit bleiben sie auf Kosten – etwa für Heizung, Strom, Versicherungen, aber auch Personalkosten – zwischen 50.000 und 100.000 Euro sitzen. Und wie alle Thermenbetreiber im Land fordern sie klare Perspektiven und eine rasche Öffnung – denn es gebe gute, und erprobte Sicherheitskonzepte.