46.351 Rechtsberatungen wurden im Vorjahr von der Arbeiterkammer Burgenland durchgeführt. Das sind mehr als 120 pro Tag und um 14 Prozent mehr als im Jahr 2019. Die Telefone in der Arbeiterkammer haben im Jahr 2020 geglüht, sagt AK-Präsident Gerhard Michalitsch. „Wir haben den Großteil der Beratungen von der persönlichen Beratung zur telefonischen und E-Mail-Beratung umleiten müssen und ohne – ich betone es nochmal – Qualitätsverlust für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Michalitsch.

Von Kurzarbeit bis Commerzialbank
Die Beratungsthemen waren vielfältig: Homeoffice, Kurzarbeit, die Pleite der Commerzialbank Mattersburg und damit verbundene Unternehmensinsolvenzen. Vor allem zu Beginn der Coronaviruskrise im März 2020 gab es eine noch nie dagewesene Flut an Anfragen, sagt AK-Rechtsexperte Martin Sugetich. „Es hat einfach sehr viele Dienstnehmer gegeben, die sich bei uns auch ‚ausgeweint‘ haben. Wo auch rechtlich alles gepasst hat grundsätzlich, aber die einfach von der Krise betroffen waren, weil sie den Arbeitsplatz verloren haben, weil sie ihr Einkommen verloren haben“, so Sugetich.

Nicht nur Beratung, auch Intervention
In vielen Fällen reichte eine bloße Beratung nicht aus – die Expertinnen und Experten der AK-Burgenland intervenierten dann beim Arbeitgeber, erklärt die Leiterin der AK-Rechtsabteilung, Doris Graser-Kern. „Dort, wo die Intervention nicht zum gewünschten Erfolg wurde, haben wir dann den Weg zum Arbeits- und Sozialgericht bestritten“, so Graser-Kern. 2.255 solcher Vertretungen wurden durchgeführt. In Summe konnten so 22,4 Millionen Euro für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erstritten werden.