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Chronik

Schlepper versuchen Taxifahrer einzuspannen

Seit Herbst 2020 steigt die Zahl der Aufgriffe von Flüchtlingen an der Grenze. Die Schlepper greifen zu immer ungewöhnlicheren Methoden: Sie rufen via Handy bei Taxi-Unternehmen an und ordern Dienste für verbotene Fahrten mit Flüchtlingen.

In der Vorwoche wurde Taxiunternehmer Bashir Maher in Stegersbach von einer Nummer aus Deutschland angerufen. Ein Mann habe gesagt, er brauche in Gaas (Bezirk Güssing) ein Taxi für drei Personen für eine Fahrt Richtung Wien. Der Anrufer habe sich nach den Kosten erkundigt und gefragt, wie lange es dauere, bis das Taxi komme, erzählte Maher. Der Unternehmer, der seit 30 Jahren in Österreich lebt, rechnete mit einer normalen Taxifahrt und schickte einen Chauffeur hin. Doch dort sei dann schon die Polizei gewesen und habe die Flüchtlinge gestoppt. Anrainer in Gaas hatten die Polizei verständigt.

Taxiunternehmer Bashir Maher
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Bashir Maher erhielt zwei Anrufe von einer deutschen Nummer

Anrufer machten zweiten Versuch

Seit diesem Vorfall ist der Stegersbacher Taxiunternehmer vorsichtig geworden. Als der Mann aus Deutschland wieder anrief – diesmal wegen einer Fahrt von Mannersdorf an der Rabnitz (Bezirk Oberpullendorf) nach Wien, verständigte Bashir Maher sofort die Polizei. Dort kennt man das Problem seit einigen Wochen.

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Die Polizei bittet Taxifahrer um Mithilfe

Taxiunternehmer würden meist von ausländischen Nummern kontaktiert, um Fahrten von Ortschaften nahe der grünen Grenze nach Wien zu buchen, bestätigte Polizeisprecher Helmut Marban. Wenn solche dubiosen Anfragen gestellt würden, sollten die Taxiunternehmer gleich Kontakt mit der Polizei aufnehmen. Es diene im Endeffekt dazu, das Schlepperunwesen zu bekämpfen. Auch die Wirtschaftskammer ist informiert, um die Taxiunternehmer zu warnen.