Aktuell sind im Burgenland fast 5.500 Frauen arbeitslos. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um fast ein Viertel. Dabei habe die Coronavirus-Krise gezeigt, dass Frauen Systemerhalterinnen seien, sagte die burgenländische ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Hannelore Binder. Rund 70 Prozent der Beschäftigten in systemrelevanten Branchen wie dem Handel, dem Pflege- und Gesundheitsbereich und der Produktion seien weiblich. „Wir stünden jetzt vor einem Kollaps, wenn diese Frauen diese Jobs an vorderer Front nicht machen würden“, so Binder.

Digitalisierung nutzt vielen Frauen nichts
Von der voranschreitenden Digitalisierung im Arbeitsleben könnten viele Frauen nicht profitieren, sagte der Präsident der Arbeiterkammer Burgenland, Gerhard Michalitsch. Einerseits ermögliche die Digitalisierung zwar Homeoffice, was alle Pendlerinnen freue, die nicht täglich zur Arbeit pendeln müssten. Aber Kolleginnen im Supermarkt hätten überhaupt nichts davon. Sie seien systemrelevant und müssten weiterhin an ihrem Arbeitsplatz sein.
Studie untersucht Folgen der Veränderungen
Ein Forschungsprojekt der FH Burgenland untersucht die Konsequenzen dieser Veränderungen, insbesondere für Frauen und Jugendliche. Es gehe darum zu analysieren, was in den vergangenen fünf Jahren aufgrund von Digitalisierung und im Vorjahr aufgrund der aktuellen Covid-19-Krise im Burgenland in den Branchen in den einzelnen Regionen an Veränderungen passiert sei, so Elke Szalai von der FH Burgenland. Präsentiert werden die Ergebnisse Ende November.