Der 47-jährige Jonischkeit, bisher Pfarrer in Kufstein, erhielt bei der Superintendentinnenwahl im Wimmer-Gymnasium Oberschützen 48 der insgesamt 64 Delegiertenstimmen. Zehn Stimmen entfielen auf die Golser Pfarrerin Iris Haidvogel und sechs Stimmen auf die Ruster Pfarrerin Claudia Schörner. Er habe definitiv nicht mit einem so schnellen und überwältigenden Ergebnis gerechnet, sagte Jonischkeit in einer ersten Reaktion nach der Wahl. Er wolle eine gute Gesprächsbasis mit allen Verantwortlichen finden, denn die Kirche stehe vor großen Herausforderungen und die seien nur gemeinsam zu lösen. „Ich freue mich, Burgenländer zu werden und sein zu dürfen“, so der designierte Superintendent.
Jonischkeit will „Superintendent machen“
Er wolle nicht „Superintendent sein, ich will Superintendent machen“, sagte Jonischkeit bei seiner Vorstellung vor den Delegierten. Im Amt des Superintendenten wolle er „gemeinsam statt einsam“ arbeiten, „agieren statt reagieren“ und auch innovative, zukunftsweisende Initiativen in den Regionen fördern.
Robert Jonischkeit neuer Superintendent
Die evangelische Kirche AB im Burgenland hat einen neuen Superintendenten: Robert Jonischkeit konnte sich überraschend bereits im ersten Wahlgang bei der Superintendetialversammlung gegen seine zwei Mitbewerberinnen durchsetzen.
Koch: Neue Wege gehen
Der scheidende Superintendent Manfred Koch erwartet, dass Robert Jonischkeit als neuer Superintendent “die Sicht von außen in die Diözese einbringen" werde. Jonischkeit sei ein erfahrener und gut ausgebildeter Pfarrer, der sicher hier im Burgenland neue Wege gehen werde und mit dem eine gute Weiterarbeit möglich sein werde.
Wahl mit strengen Sicherheitsvorkehrungen
Insgesamt 64 wahlberechtigte Delegierte nahmen an der Superintendentialversammlung teil. Dafür wurde im Vorfeld ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet: Mindestabstand, FFP2-Maskenpflicht, fix zugeteilte Sitzplätze – sogar eine kleine Teststation wurde eigens für die Wahl eingerichtet. Man habe zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr eine Testung angeboten und auch geschrieben, dass alle möglichst getestet zur Versammlung kommen sollten, sagte Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer. Man habe auch auf jeden Platz Einweg-Handschuhe hingelegt und desinfiziere die Mikrofone.
42 Stimmen für Wahl notwendig
Die Superintendentialversammlung begann um 9.00 Uhr. Nach einer Andacht und den traditionellen Grußworten hatten die Kandidaten die Möglichkeit, sich den Delegierten aus den 29 evangelischen Pfarrgemeinden des Burgenlandes vorzustellen. Danach stellten sich die Kandidatinnen und Kandidaten den Fragen der Delegierten. Dann erfolgte die Wahl, bei der eine Zweidrittelmehrheit notwendig war: also 42 der 64 Delegiertenstimmen.
Chalupka: Basisdemokratischer Prozess
Kirche sei im evangelischen Sinn ein basisdemokratischer Prozess, sagte der Bischof der evangelischen Kirche AB, Michael Chalupka, der am Samstag zum ersten Mal in dieser Funktion an einer Superintendentialversammlung teilnahm. Martin Luther habe gesagt, jeder der aus der Taufe gekrochen sei, sei Pfarrer, Bischof, Papst, so Chalupka. Das heiße, dass jeder in der Kirche etwas zu geben und einzubringen habe. „Deswegen verstehen wir uns als Eines, wo alle etwas mitzubestimmen haben und deswegen ist es so wichtig, dass wir das auch in demokratischer Weise legitimieren“, sagte Bischof Chalupka.
Jonischkeit bringe breite Erfahrungen als langjähriger Gemeindepfarrer aber auch aus gesamtkirchlichen Gremien mit, betonte Chalupka nach der Wahl des neuen Superintendenten. Der Kufsteiner Pfarrer sorge für eine bereichernde Perspektive aus anderem Blickwinkel und zeichne sich durch große ökumenische Offenheit und Engagement im interreligiösen Dialog aus.
Bischof Zsifkovics gratuliert
Der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics gratulierte dem neuen Superintendenten am Samstag zu Wahl. Mit Jonischkeit sei die Wahl auf einen erfahrenen und engagierten Theologen gefallen. Er freue sich auf die zukünftige Zusammenarbeit der Konfessionen, an deren Entwicklung in den vergangenen Jahren schon intensiv gearbeitet worden sei, so Zsifkovics. Er bedankte sich beim scheidenden Superintendenten Manfred Koch für dessen „freundschaftliche und vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit“ mit der katholischen Kirche im Burgenland in den vergangenen 18 Jahren.