Derzeit sind, laut Militärkommandant Gernot Gasser, österreichweit 2.200 Soldatinnen und Soldaten im Covid-19-Einsatz. 635 davon sind im Burgenland im Einsatz: beim Testen und Impfen, dem Contact Tracing, sowie an der Grenze. Bisher betrieb das Bundesheer in den sieben burgenländischen Impf- und Testzentren 14 der insgesamt 15 Teststraßen.
Doskozil forderte Aufrechterhaltung der Assistenz
Weil der Bedarf hier aber gesunken sei, reduziere man nun um zwei Teststraßen, hieß es seitens des Bundesheeres. Darüber zeigte sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) verärgert: er ortete Auswirkungen des Sparkurses im Verteidigungsministerium und forderte Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) auf, das Personal für Assistenzleistungen in den Ländern im bisherigen Umfang auch für die kommenden Monate zu sichern.
Das Bundesheer sei als letztes Mittel zu sehen, sagte Militärkommandant Gasser. Man habe die aktuelle Situation analysiert und stehe bei Bedarf auch bei der Verabreichung von Impfungen zur Verfügung, wenn das Personal nicht ausreiche. Gasser verwies außerdem darauf, dass andere Bundesländer die Testungen ohne Unterstützung von Soldaten durchführen.
Ulram kritisiert Doskozil
„Anstelle hier die notwendigen Kapazitäten zu schaffen und Krisenmanagement zu beweisen, redet sich Doskozil jetzt auf das Bundesheer aus. Egal, was im Land schief läuft, oder welche Versäumnisse es gibt, Doskozil schiebt die Schuld immer an Dritte ab“, meinte ÖVP-Klubobmann Markus Ulram.
Mit Unverständnis reagierte SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst auf die Kritik der ÖVP an den Aussagen von Landeshauptmann Doskozil zum Thema Assistenzeinsatz im Burgenland. „In der derzeitigen Situation, wo die Infektionszahlen wieder im Steigen begriffen sind, ist es fahrlässig den Assistenzeinsatz des Bundesheeres bei den Teststraßen zu reduzieren“, so Fürst.