Mehrmals wurde in den vergangenen Jahren über den Tod Brunners berichtet, nun wurde ein Verfahren zur Todeserklärung des 1912 geborenen Brunner eingeleitet. Alois Brunner wurde 1912 in Rohrbrunn im Bezirk Jennersdorf geboren. Er galt als rechte Hand von Adolf Eichmann, einem der Organisatoren des Holocaust. Brunner war für die Deportation von fast 130.000 Jüdinnen und Juden in die Konzentrationslager des NS-Regimes verantwortlich. Nach dem Ende des Zweiten Welt-Krieges gelang ihm die Flucht nach Syrien, wo er unbehelligt weiterleben konnte.
Das letzte Mal gesehen wurde Brunner 1999, seither wurde immer wieder über seinen Tod berichtet. Als mögliche Sterbejahre gelten die Jahre 2009 und 2010. Zuletzt berichtete vor vier Jahren ein französisches Magazin, dass Brunner 2001 verstorben sein soll.
Bezirksgericht Döbling veröffentlichte Todeserklärung
Mitte Februar veröffentlichte nun das Bezirksgericht Döbling in Wien eine Todeserklärung. Die verschollene Person – also Brunner – wurde aufgefordert, sich spätestens bis Ende August beim Gericht zu melden – ansonsten gelte er offiziell als tot.
Vom Innenministerium hieß es, dass seit 1999 keine weiteren Erkenntnisse beziehungsweise Sichtungen Brunners vorliegen. Offiziell stehe er noch auf der Fahndungsliste, allerdings nicht mehr auf der sogenannten „Most Wanted“-Liste. Die Todeserklärung des Bezirksgerichts in Döbling ist wohl das letzte Kapitel in der Biografie des NS-Massenmörders aus dem Burgenland.