Laut Auskunft des Eisenstädter Bezirksjägermeisters Thomas Wucsits dürften sich derzeit rund 500 bis 600 Mufflons im Leithagebirge aufhalten. Die Tiere sind bei Landwirten und Winzern aber nicht besonders beliebt, denn sie kommen gern aus dem Wald und fressen Weingärten ab.
Aufnahmen der Mufflonherde von Rupert Johann Schicho im Leithagebirge
In das Burgenland kamen die Mufflons Ende der 1960er-Jahre. Damals wurden vier Populationen – je fünf Tiere – in Siegendorf, St. Margareten, Breitenbrunn und Hornstein ausgesetzt. Der Grund dafür dürfte die Jagd gewesen sein: Mufflonwidder sind für Jäger eine Trophäe. Die Tiere sind nicht leicht zu bejagen, ihr Fleisch schmeckt wie Schaf. Mufflons haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 130 Zentimetern und eine Körperhöhe von 90 Zentimetern. Widder – also männliche Mufflons – wiegen gewöhnlich 50 Kilogramm, die Schafe – Weibchen – dagegen 35 Kilogramm.
Verbreitungsgebiet im Kaukasus und Mittelmeerraum
Heutzutage ist der Mufflon im Kaukasus, im nördlichen Irak und im nordwestlichen Iran verbreitet. Einst reichte sein Verbreitungsgebiet über den Balkan bis zu den Karpaten von Tschechien bis Rumänien. In diesen Gebieten ist er allerdings bereits in der Bronzezeit – vor zirka 3000 Jahren – oder sogar noch früher verschwunden. Darüber hinaus leben Mufflons auf Elba, Zypern, Korsika und Sardinien. Umstritten ist allerdings, ob es sich hierbei um Wildschafe oder um Nachkommen sehr ursprünglicher Hausschafe handelt. In zahlreichen Gegenden Europas ist der Mufflon in jüngerer Zeit als Jagdwild ausgewildert worden. So eben auch im Leithagebirge.
Mufflons sind standorttreue Tiere. Die genaue Kenntnis ihres jeweiligen Lebensraumes ist wesentlicher Teil ihrer Feindvermeidungsstrategien. Mufflons orientieren sich in ihrem Aktionsraum an auffallenden Geländemerkmalen, Ortswechsel erfolgen, indem sie hintereinander in einer langen Reihe laufen – wie zum Beispiel auch im Video ersichtlich.