In jeder einzelnen burgenländischen Gemeinde ist zumindest ein Altkleider-Container des Roten Kreuzes zu finden. Insgesamt sind es 432 Behälter an 322 Standorten. Wer denkt, die alten Kleider würden an bedürftige Menschen verteilt werden, der irrt. Tatsächlich werden die Altkleider von der Firma ÖPULA in Großenzersdorf bei Wien gesammelt und dann, je nach Qualität, unterschiedlichen Zwecken zugeführt, so ÖPULA-Geschäftsführer Kurt Willheim. „50 Prozent sind tragfähige Bekleidung, 30 Prozent werden als Putzlappen verarbeitet, die kommen dann wieder zu uns in den Betrieb zurück und wir verkaufen die Putzlappen an die Industrie, zehn Prozent ist Dämmmaterial für die Autoindustrie und 10 Prozent ist Müll“, so Willheim.

Tragfähige Kleidung kommt nach Afrika
Die tragfähige Kleidung verkauft ÖPULA vor allem an Großhändler in Afrika, die diese wiederum an kleine Händler weiterverkaufen. In Afrika sei es üblich, dass auch Firmenchefs Secondhand-Kleidung aus Europa tragen, so Willheim. Aus seinem Umsatz geht jährlich ein Fixbetrag ans Rote Kreuz. Dieses ist mit der Übereinkunft sehr zufrieden, sagte Rotes Kreuz Burgenland-Sprecher Manuel Komosny. „Weil Sachspenden einen unglaublichen Personalaufwand bedeuten, alleine die Sortierung und die ganze Administration dahinter. Das Wichtigste ist, neben dem Erlös, der dem Rettungsdienst zugutekommt, auch der Faktor Umweltschutz oder Re-Use“, so Komosny.

Das Rote Kreuz Burgenland hat mit der Altkleidersammlung im Jahr 2019 50.000 Euro eingenommen. Das Geld wird für den Rettungsdienst verwendet, den das Rote Kreuz selbst nicht kostendeckend anbieten könnte.