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Wirtschaft

FiT-Aktionstage: Technik für Frauen

Im Burgenland finden noch bis Mittwoch die dritten FiT-Aktionstage des AMS statt. FiT – das steht für Frauen in Handwerk und Technik. Ziel dieser Initiative ist es, Frauen zu ermutigen Berufe aus Männerdomänen zu ergreifen.

Die aktuellen Arbeitslosenzahlen zeigen das Problem: Vom Jobverlust aufgrund des Coronavirus und Lockdown sind Frauen wie auch Männer betroffen. Frauen allerdings deutlich stärker. Derzeit sind im Burgenland bei den Männern 10 Prozent mehr arbeitslos als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, bei den Frauen sind es gleich um 23 Prozent mehr. Die Ursache ist klar. Viele Frauen arbeiten in den Branchen, die vom Coronavirus besonders betroffen sind, etwa in der Gastronomie, im Tourismus, im Handel.

Aktion läuft seit 15 Jahren

Seit mittlerweile 15 Jahren versucht das AMS über das Förderprogramm FiT Frauen zu motivieren in neue, männlich dominierte Berufsfelder vorzudringen. Diese Branchen seien auch deutlich besser bezahlt, sagte AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl. Man müsse sich nur die Einstiegsgehälter von Frauen anschauen, die eine klassische Frauenlehre machen würden. In den Top3-Berufen liege man ungefähr bei 1.400 Euro brutto. Wenn man sich die Top3-Lehrberufe der Burschen und Männer ansehe, wenn sie ihre Lehre absolviert haben, dann liege man da bei 1.930 Euro, also das sind rund 450 Euro Differenz.

Einkommen in Technikberufen höher

Höhere Einkommen wären also in Handwerk und Technik zu lukrieren. Renate Vouillarmet-Winkler, die Gleichstellungsbeauftragte des AMS, möchte Frauen die Scheu vor vermeintlicher Männerarbeit nehmen. In diese Sparten würden ja nicht nur Berufe fallen, in denen schwere körperliche Arbeit verlangt werde, sondern zum Beispiel auch Zahntechnikerin, Augenoptikerin oder auch Hörgeräteakustikerin. Das seien alles Berufe, in denen eher die Feinmotorik gefragt sei und nicht die körperliche Stärke.

Ein starkes Argument für derartige Berufe ist nicht nur die Entlohnung. Auch geregelte Arbeitszeiten, bessere Aufstiegschancen und höhere Pensionen sollten Frauen nicht außer Acht lassen. Und – in Zeiten wie diesen nicht zu verachten: die Krisensicherheit.