Wie wird in der Pandemie mit Kunst und Kultur umgegangen? Mit dieser Fragen wollen sich Kreative aus ganz Österreich beschäftigten und ein Zeichen setzen. Das Fotoshooting für die Kampagne hat Lukas M. Hüller im Sommer aufgenommen, Karikaturist Gerhard Hadererer das Sujet mit Sprechblasen übermalt. Mit der Versteigerung der Kunstposter will Hüller Künstler unterstützen und auf deren Situation aufmerksam machen.
„Ich kann nicht eine Gesellschaft nur runterfahren, um zu sagen, ‚Wir schützen Leben‘. Das ist ja das, was programmiert wird. Was ist mit den anderen Leben, die hier jetzt auch in eine massive Bedrängnis kommen? Und was ist mit dem Einzelnen, für den Kultur und der Austausch eine Wichtigkeit hat?“, so Hüller.
Kreativer Austausch
Kreativen Austausch schätzt der Wiener Fotograf – für gewöhnlich – auch in seinem Haus, dem ehemaligen Dorfwirtshaus von Oggau, in dem er seit acht Jahren lebt, gemeinsam mit Frau und Tochter. In seinem Weinkeller entstehen Fotos, wie jenes der britischen Band „The Tiger Lillies“, das fast wie ein Gemälde wirkt.
Inszenierte Fotografie
Die inszenierte Fotografie ist die besondere Kunst von Lukas Maximilian Hüller. In Szene setzt er dabei Musikerinnen und Musiker oder den Maler Gottfried Helnwein mit hunderten Kindern. Der Eindruck, dass hier ein einzelner Moment festgehalten wird, täuscht. „Das passiert auch nicht alles zeitgleich bei so einer Inszenierung. Es kommt eine Gruppe Kinder – mit denen wird gearbeitet, dann kommt die nächste Gruppe – und danach werden diese Bilder digital zusammengebaut. Aber es ist alles real und echt“, so Hüller.
Menschenrechte im Fokus
Am Computer entstehen hochauflösende Grafikpixel-Tableaus, bei denen jedes Detail gestochen scharf bleibt. Für Firmen, Vereine, für Privatpersonen und unabhängige Organisationen kreiert er Bilder, die Geschichten erzählen und bei denen es überbordend viel zu schauen gibt. In seinen Foto-Kunstwerken setzt er sich für Integration und Menschenrechte ein – wie etwa das Recht des Kindes auf freies Spiel.
„In meiner Arbeit ist es schon sehr wichtig, dass es schon um ein Thema geht. Man setzt sich mit etwas auseinander. Es ist sehr oft eine kritische Auseinandersetzung. Es macht mir auch Spaß und ich seh einen Sinn darin zu polarisieren, aber ein Diskurs ist wichtig. Das Essenzielle einer funktionierenden Gesellschaft ist der Diskurs und der ist heute leider sehr oft zu vermissen“, so Hüller. Und daher will Lukas M. Hüller den Diskurs anfachen – mit außergewöhnlicher Fotografie und inszenierten Kunstaktionen.