Aschenkreuz in Zeiten der Coronaviruspandemie in der katholischen Kirche in Pinkafeld
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Religion

Aschenkreuz heuer auf Distanz

Neue Wege suchen – davon sind in Zeiten der Coronavirus-Pandemie auch kirchliche Rituale betroffen: zum Beispiel das Aschenkreuz, das am Aschermittwoch normalerweise auf die Stirn gezeichnet wird. Für heuer besann man sich auf eine bereits bekannte Alternative.

Auch in der katholischen Pfarrkirche in Pinkafeld wurde am Mittwoch in der Früh kurz vor Sonnenaufgang die Heilige Messe zelebriert. Wie an jedem Aschermittwoch haben sich Gläubige versammelt, um sich das traditionelle Aschenkreuz zu holen. In Zeiten des Coronavirus gilt hier allerdings heuer: streuen statt streichen. Der Priester streut den Gläubigen Asche auf den Kopf, denn Körperkontakt ist in Zeiten der Pandemie ja bekanntlich untersagt.

Aschenkreuz in Zeiten der Coronaviruspandemie in der katholischen Kirche in Pinkafeld
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Statt auf die Stirn gezeichnet, wird das Aschenkreuz heuer auf das Haupt gestreut

Bereits bekanntes Ritual

Wirklich neu sei das Streuen der Asche aber nicht, sagte Pfarrer Norbert Filipitsch. „An und für sich ist das schon ein bisschen ein zurück zu den Wurzeln. Schon im Alten Testament hat es geheißen, dass man sich Asche auf das Haupt streut und sich dann in Sack und Asche setzt, um umzukehren und zu beweisen, dass man einen neuen Weg einschlagen möchte. Das ist jetzt eigentlich auch so“, so Filipitsch.

Aschenkreuz als Zeichen von Erneuerung

An der Symbolik hat sich also nichts geändert. Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Die Asche soll dabei zu Bekehrung und Buße aufrufen. Für die Gläubigen hier in Pinkafeld macht die veränderte Form des Aschenkreuzes keinen Unterschied. Die Menschen hätten das Aschenkreuz auch auf diese Weise sehr bewusst angenommen, sagte Filipitsch. Das Aschenkreuz als Zeichen von Umkehr, Erneuerung und für neues Leben – selten war es so aktuell wie heute.