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Politik

SPÖ für Öffnungen mit Tests im Sport

Fitnesscenter und auch Sportstätten sind seit Anfang November wegen der CoV-Pandemie de facto geschlossen. Sie haben weiterhin keine Perspektive, wann sie wieder öffnen dürfen. Die SPÖ fordert Öffnungen in Verbindung mit einem Testkonzept.

Bernhard Beidl betreibt seit 2014 ein Fitnessstudio in Weiden am See, seit dreieinhalb Monaten ist es nun geschlossen. Das sei finanziell nicht lustig, man habe im Dezember die letzte Unterstützung bekommen. „Diese Unterstützung im Dezember hat gerade einmal gereicht, dass ich halbwegs die Fixkosten abdecken kann. Davon habe ich keinen Cent, damit ich mein Privatleben finanzieren kann oder meine Trainer dementsprechend entschädigen kann“, so Beidl. Es gehe jedoch nicht nur um das Überleben des Betriebes, sondern auch um die Gesundheit. Die Leute bräuchten das Training, er bekomme täglich Zuschriften von Menschen, denen es gesundheitlich nicht gut gehe, erzählte Beidl.

SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich mit dem Betreiber eines Fitness-Studios
ORF/Andreas Berger
Bernhard Beidl, Robert Hergovich und Maximilian Köllner

SPÖ: Sport hochfahren

SPÖ-Nationalratsabgeordneter Maximilian Köllner und SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich forderten daher am Mittwoch ein Hochfahren des Sports – sowohl in Fitnessstudios als auch bei den Sportvereinen. Man solle dabei auf das Testkonzept in den Schulen zurückgreifen, das Burgenland würde sich als Testregion für eine Öffnung anbieten.

Wichtig sei das vor allem für Kinder und Jugendliche, die seit Monaten mehr oder weniger eingesperrt seien, kritisierte Köllner: „Und es klingt jetzt vielleicht dramatisch, das hat man vielleicht schon in letzter Zeit öfters gehört. Aber in Wahrheit ist das gesetzlich angeordnete Körperverletzung, was da an Kindern begangen wird.“ Zusätzlich sollten Fitnessstudiobetreiber mit einer Mehrwertsteuer-Befreiung finanziell entlastet werden, so Hergovich.

Beidl: Betrieb von Mai bis November 2020 ohne Probleme

Im Vorjahr hätte es beim Betrieb der Fitnessstudios jedenfalls keine Probleme gegeben, sagte Beidl. Man habe vom 29. Mai bis Anfang November sehr toll gearbeitet. Es habe keine Infektionen im Studio gegeben, auch die Eigenverantwortung der Mitglieder sei grandios gewesen. Seit März des Vorjahres gebe es ein fertiges Hygienekonzept, man müsse nur noch öffnen.

Widerstand gegen Schließungen im Sport wächst

Österreichweit formiert sich unter den Sportvereinen und Sportverbänden wie dem ASKÖ zunehmend Widerstand gegen die Covid-19-Maßnahmen. Sport-Austria-Präsident Hans Niessl und auch Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) fordern einen Start zumindest für den Nachwuchsbereich. Es sei nicht einzusehen, wenn Schulsport möglich sei, dass Sport im Verein nicht erlaubt sei, wo doch die Schüler noch dazu getestet werden. In anderen Bundesländern beklagen die Vereine bereits einen Rückgang der Mitglieder.