Comeback von Läufer Raphael Pallitsch
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Lauftalent Raphael Pallitsch feiert Comeback

Der einstige Top-Leichtathlet und Staatsmeister Raphael Pallitsch aus Oggau (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) hat nach langer Verletzungspause und dem zwischenzeitlichen Karriereende still und heimlich sein Comeback gefeiert.

Raphael Pallitsch ist zurück in seinem Element: Er läuft wieder auf der Rundbahn im Wiener Dusika-Stadion und trainiert derzeit wie in seinen besten Zeiten. Für den Oggauer ist die Rückkehr im wahrsten Sinne des Wortes eine Erfüllung. „Für mich hat das im Leben einfach etwas Sinnträchtiges – ein Erfüllungsmomentum, dass das persönliche Glück auch befördert“, so Pallitsch.

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Raphael Pallitsch feiert nach langer Verletzungspause ein stilles Comeback

Verletzungspech vor Großereignis

2012 wurde Pallitsch doppelter Staatsmeister auf der 800-Meter-Strecke und nahm in derselben Disziplin auch an zwei Europameisterschaften und an einer Weltmeisterschaft teil. Nur am Olympialimit scheiterte er damals knapp. Schon während seiner Hochform quälte ihn allerdings eine hartnäckige Verletzung. Im Jahr 2011 erlitt er beim letzten Training vor der ersten Teilnahme an einem Großereignis, der Hallen-Europameisterschaft, einen Ermüdungsbruch im Großzehengrundgelenk. „Das ist ein ganz kleiner Knochen, aber es war doch spürbar. Das hat man dann auch so diagnostiziert und ich bin die ganze Saison 2011 und 2012 auch noch mit diesem Knochenbruch gelaufen“, sagte Pallitsch.

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Pallitsch bei einem Bewerb 2011

Nach einigen Therapie-Versuchen und einer Operation im Jahr 2015 beendete Pallitsch seine Karriere im Alter von 25 Jahren. Anschließend studierte er Sport und Theologie und wurde Lehrer an einem Gymnasium in Wien. Zu diesem Zeitpunkt war eine Rückkehr zum Laufsport vorerst nicht geplant. „Ich habe es mir aber immer offen gelassen, dass ich es, wenn ich nach der Therapie schmerzfrei bin, noch einmal probieren werde. Vor eineinhalb Jahren habe ich dann beim Training gemerkt, dass es wieder geht – und da dachte ich mir: warum nicht?“, so Pallitsch.

Nichts an Schnelligkeit eingebüßt

Trotz langer Abstinenz hat Raphael Pallitsch aber fast nichts von seiner Schnelligkeit eingebüßt. Das bewies er erst bei einem Leichtathletik-Meeting Ende Jänner in Wien. Auf seiner Paradedisziplin über 800 Meter wurde er mit einer Zeit von 1:50,11 bester Österreicher im Teilnehmerfeld. Auf das Limit für die heurige Hallen-Europameisterschaft fehlt ihm damit nur etwas über eine Sekunde.

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Erst im Jänner wurde Pallitsch in seiner Paradedisziplin, den 800 Metern, als bester Österreicher Dritter.

Dieses Limit sei jetzt in eine gewisse Nähe gerückt, man habe es aber nie als Ziel ausgegeben – auch die Teilnahme an Großereignissen wolle nicht konkret anstreben. „Das ergibt sich dann meistens“, so Pallitsch. Wie lange seine zweite Karriere übrigens dauern wird, lässt Raphael Pallitsch offen.

Dauer des Comebacks vorerst ungewiss

„Es kann durchaus sein, wenn ich das Limit schaffe oder dann eventuell Staatsmeister bin, dass ich von einem Tag auf den anderen aufhöre. Ich bin immerhin 31 Jahre alt und strebe jetzt keine Karriere an, die noch einmal fünf oder sechs Jahre dauert. Ich würde es aber auch der anderen Seite auch nicht ausschließen“, sagte Pallitsch. Nicht auszuschließen ist auch eine Medaille bei den Staatsmeisterschaften in Linz kommendes Wochenende – wo Pallitsch auf 800 Meter der Favorit ist. Und dann, wer weiß, ist ja auch die Europameisterschaft Anfang März nur noch ein paar schnelle Schritte entfernt.