Ergonomisches Home Office
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Chronik

Tipps für ergonomisches Homeoffice

Rückenschmerzen, ein Zwicken im Nacken, Hüftprobleme – die Liste der Beschwerden nach stundenlangem Sitzen vor dem Computer im Homeoffice ist lang. Zuhause stehen häufig kein großer Bildschirm, verstellbarer Sessel oder Tisch zur Verfügung. Trotzdem gibt es Tipps, wie man das Büro zuhause ergonomischer gestalten kann.

Das Leben spielt sich derzeit zuhause ab. Arbeit und auch Schule finden in den eigenen vier Wänden statt. Gearbeitet wird zum Teil im Bett, auf dem Sofa oder am Küchentisch – doch das ist nicht immer ideal für Rücken und Nacken, sagt Heinz Haring, Arbeitsmediziner und Praktischer Arzt: „Das führt zu einer Überbeanspruchung der Nackenmuskulatur. Medizinisch sprechen wir da vom Zervikalsyndrom. Wenn dieser Zustand länger anhält, muss man damit rechnen, dass es zu Problemen kommt. Die Nackenschmerzen können in den Kopf ausstrahlen, die Nackenschmerzen können in die Schulter ausstrahlen.“ Im schlimmsten Fall kann das zu Schwindelanfällen führen. Zu einem möglichst ergonomischen Arbeiten im Homeoffice gehören „eine geeignete Räumlichkeit, ein guter Sessel, ein guter und großer Tisch und dann die Computer“, erklärt Haring.

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Heinz Haring ist Arbeitsmediziner und Praktischer Arzt

Bildschirm: Oberste Zeile am Computer in Augenhöhe

Der Laptop, mit seinem eher kleinen Bildschirm, ist für ein rücken- und nackenschonendes Arbeiten eher weniger geeignet. Je größer der Bildschirm, desto besser. „Wenn man gerade sitzt, sollte beim Bildschirm die oberste Zeile am Computer in Augenhöhe sein. Die meisten Bildschirme kann man schon verstellen. Alte Bildschirme nicht, und da sehe ich immer wieder in den Büros, dass sich manche damit helfen Telefonbücher unterhalb reinzulegen und dann den Bildschirm in die geeignete Höhe bringen“, berichtet Harig.

Steuerberater Stefan Kampits über die steuerlichen Regelungen im Homeoffice.

Sessel: Kniegelenk und Ellenbogen bei circa 90 Grad

Ist der Bildschirm eingestellt, muss auch der Sessel in die richtige Position gebracht werden – optimal ist ein höhenverstellbarer Sessel: „Der Sessel sollte so eingestellt sein, dass im Kniegelenk ungefähr eine Beugung von 90 Grad ist. Das betrifft einmal das Sitzen. Die Sitzhöhe sollte so sein, dass wenn ich die Hand nach vorne lege, ungefähr ein Winkel von 90 Grad ist.“

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Pausen sollen auch Pausen für die Augen sein, weg von Computer, Handy und Tablet raus in die frische Luft

Pausen an der frischen Luft – ohne Handy

Um Nacken- und Rückenbeschwerden vorzubeugen gilt: Viel Bewegung und Sport in der Freizeit und regelmäßige Bildschirmpausen in der Arbeitszeit. „Diese Pause sollte man auch durch Bewegung, durch ein bisschen Spazieren, durch ein bisschen Nackenbewegung sinnvoll gestalten“, sagt Haring. Der Griff zum Handy oder dem Tablet ist kontraproduktiv. Pause soll Pause sein – auch für die Augen.