Politik

Tschürtz wird nicht als Bürgermeister kandidieren

Ein Jahr nach der Landtagswahl gibt es bei der FPÖ zwar einen neuen Parteichef, aber parteiintern keine Ruhe. Ex-Obmann Johann Tschürtz sieht sich mit einem Antrag auf Parteiausschluss konfrontiert. Seine umstrittene Bürgermeisterkandidatur in Mattersburg werde er nicht weiterverfolgen, so Tschürtz am Dienstagabend in „Burgenland heute“.

Die Wahl 2020 brachte der FPÖ starke Verluste. Die FPÖ verlor mit der Landtagswahl auch die Regierungsbeteiligung. Ex-Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz ist seither Klubchef. Das Verhältnis zur SPÖ-Alleinregierung bewegte sich zwischen Zusammenarbeit und Kritik. Bundesparteichef Norbert Hofer wurde im März auch zum Landesparteichef gewählt. Sein Gegenkandidat Manfred Haidinger unterlag. Hofer sollte parteiintern für Ruhe sorgen.

Immer wieder Turbulenzen

Bereits im November folgte Hofer Ex-Landesrat Alexander Petschnig als Obmann. Die Kampfabstimmung gegen den Abgeordneten Geza Molnar gewann Petschnig nur knapp. Der interne Streit in der FPÖ um Positionen und inhaltliche Ausrichtung ging weiter. Aktuell forderten Gegner neuerlich den Parteiausschluss des Klubchefs. Parteichef Petschnig kalmierte. Tschürtz überlegte offenbar unabgesprochen in seinem neuen Heimatort Mattersburg als Bürgermeister bei der Kommunalwahl 2022 zu kandidieren. Wirbel und Proteste in der FPÖ Mattersburg waren die Folge.

Keine Bürgermeisterkandidatur in Mattersburg

Im „Burgenland Heute“-Interview am Dienstagabend mit Hannes Auer gab Tschürtz bekannt, dass er nicht als Bürgermeister in Mattersburg kandidieren werde. „Die freiheitliche Partei liegt mir am Herzen, unsere Heimatpartei und deshalb werde ich als Bürgermeisterkandidat nicht zur Verfügung stehen“, so Tschürtz. Ihm sei es wichtig, dass die freiheitliche Partei ohne Streit in die Zukunft gehe, deshalb kandidiere er nicht. Er werde dafür sorgen, dass die FPÖ wieder sehr rasch in Tritt komme und sehr positive Ergebnisse erreiche.

FPÖ-Klubobmann Tschürtz im Gespräch

FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz sieht sich Gegnern in der FPÖ gegenüber. Im Gespräch spricht er über die parteiinterne Situation.

Auf die Frage, wie lange er noch weitermachen wolle, antwortete Tschürtz ausweichend: „Wichtiger ist, dass die freiheitliche Partei die einzige Alternative ist im Land.“ Im Landtag wolle er sich für die Verlängerung der A3 einsetzen, um die Anrainergemeinden vom Verkehr zu entlasten, der durch den Autobahn-Ausbau auf der ungarischen Seite zu erwarten sei.