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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit erneut gestiegen

Der andauernde CoV-Lockdown und der fehlende Wintersaisonstart im Tourismus belasten weiterhin den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer lag Ende Jänner im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel höher. Im Burgenland stieg die Arbeitslosigkeit um 18 Prozent.

Im Burgenland waren im Jänner 13.400 Menschen arbeitslos gemeldet, inklusive Schulungsteilnehmern sind das etwas mehr als 15.000 Beschäftigungslose. Im Vergleich zum Jänner 2020 stieg die Arbeitslosigkeit im Burgenland um 18 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Österreichschnitt. Positiv ist, dass die Zahl der Beschäftigten im Burgenland im Jahresvergleich trotz des Lockdowns nahezu gleich geblieben ist. Ungefähr 102.000 Menschen haben im Burgenland Arbeit.

Mehr Frauen als Männer betroffen

Im Burgenland trifft die Krise überdurchschnittlich stark die Bezirke Neusiedl am See mit sowie Eisenstadt/Umgebung. Der Lockdown wirkt sich branchenbedingt auf die Arbeitslosigkeit von Frauen stärker aus (plus 27 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg dagegen nur um zwölf Prozent an. Auch bei ausländischen Arbeitnehmern fällt der Zuwachs der Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich aus, so das AMS Burgenland.

Niedrigster Anstieg in Niederösterreich und Burgenland

Den niedrigsten Anstieg von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern Ende Jänner, im Vergleich zu Jänner 2020, gab es in Niederösterreich gefolgt vom Burgenland. Deutlich stärker fiel das Plus in den westlichen Bundesländern aus. Dort spielt der Wintertourismus normalerweise wirtschaftlich eine große Rolle. Konkret waren im Jänner österreichweit 535.470 Personen als arbeitslos gemeldet oder in AMS-Schulung, das sind um 114.769 mehr als im Jänner 2020. Ende Dezember waren vergleichsweise 520.919 Menschen ohne Job.

Corona-Joboffensive

Angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen verweist AMS-Burgenland-Chefin Helene Sengstbratl auf die Corona-Joboffensive. Neben der Vermittlung liegt der Fokus des AMS auf der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Das AMS habe das Angebot kräftig aufgestockt und Sengstbratl appellierte an alle Arbeitssuchenden, sich zu informieren.

Die Joboffensive ist im Burgenland gut gestartet. Über 1.000 Burgenländerinnen und Burgenländer profitieren schon vom Angebot. Für Personen mit einer Ausbildungsdauer ab vier Monaten ist zusätzlich zum Arbeitslosengeld bzw. zur Notstandshilfe ein Bildungsbonus vorgesehen, hieß es vom AMS.

Schneemann sieht Bund gefordert

Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) sieht angesichts der Arbeitslosenzahlen den Bund gefordert. Aus burgenländischer Sicht würden dringend eine kurzfristige Erhöhung des Arbeitslosengeldes, eine zielgerichtete Förderung von Arbeitslosen über 50 Jahre und Pakete zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit benötigt. Durch die Investitionen des Landes über die nunmehrige Wirtschaftsagentur Burgenland konnten 4.000 Arbeitsplätze gesichert und 1.200 Arbeitsplätze neu geschaffen werden, so Schneemann.