Notstromaggregate und Sparherde gefragt
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Wirtschaft

Blackout: Notstromaggregate und Sparherde gefragt

Vor wenigen Tagen ist Europa knapp einem Blackout, also einem großflächigen Stromausfall entkommen. Bedingt auch durch die Coronavirus-Krise sind viele Menschen vorsichtiger geworden und setzen auf Selbstversorgung. Geräte wie Notstromaggregate und Sparherde, die kaum oder gar nicht mehr gekauft wurden, sind jetzt wieder gefragt.

Sollte es zu einem Stromausfall kommen, bauen jetzt viele Menschen vor und kaufen Notstromaggregate – viele mehr als sonst. Das geht mitunter so weit, dass es im Billigsegment zu Lieferengpässen kommt. Immer mehr Menschen greifen aber auch zu teureren Geräten, so Mike Jerebitsch, Verkaufsleiter im Lagerhaus Mattersburg: „Bei uns geht der Trend sicher zu höherwertigen Geräten. Die Leute machen das vorbeugend, weil sie keine Möglichkeit zu kochen oder zu heizen hätten, auch der Gefrierschrank gehört betrieben. Also da ist die Nachfrage wesentlich gestiegen. Ich habe mit einem Lieferanten gesprochen, die haben die Verkaufszahlen zu 2019 verdoppelt.“

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Kochen mit Holz für den Notfall

Moderne Haustechnik verlangt modernes Aggregat

Patrick Pingitzer, Techniker im Werkzeughandel erklärt: „Viele Häuser heute sind elektronisch, da ist das durchschnittliche Notstromaggregat aus dem Baumarkt überfordert. Darauf haben sich jetzt auch österreichische Firmen spezialisiert. Da sagt man, was man braucht – Computer betreiben, Ladegeräte. Die haben dann eine eigene Elektronik. Also mit einem normalen Stromaggregat ist man da eigentlich nicht richtig beraten.“

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Mineralwasser: Verkaufszahlen wie sonst nur im Sommer

Kein Strom – keine Heizung

Die meisten Heizungen würden ohne Strom nicht funktionieren. Neben den Notstromaggregaten sind seit einigen Monaten Einzelbrandöfen und Sparherde heiß begehrt. „Beim ersten Lockdown sind die Öfen, die wir auf Lager hatten, egal welche Farbe, sofort weggegangen“, erzählt Pingitzer. „Falls wirklich der Strom ausfällt, haben wir uns einen Dauerbrandherd hingestellt, wo ich kochen kann. Und wenn die Heizung ausfällt, wenn der Strom weg wäre – wir haben eine Luftwärmepumpe – können wir das Haus mit einem Kaminofen betreiben“, so Jerebitsch.

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Viele Menschen reaktivieren ihre hauseigenen Brunnen

Wasser und Brennmaterial auf Vorrat

Neben Strom und Wärme ist auch Wasser ein wichtiges Thema. Der Mineralwasserabsatz ist jetzt im Winter so groß wie in manchen Sommermonaten. In so manchen Haushalten wird sogar der alte Brunnen im Garten wieder funktionstüchtig gemacht. „Das sind Dinge, die haben vor ein paar Jahren niemanden interessiert. Auch Handsägen, ohne Strom oder Motor, sind wieder gefragt, da hat man früher darüber gelacht“, erinnert sich Pingitzer. Brennmaterial wird ebenfalls verstärkt nachgefragt und gehortet – sicher ist sicher.