Ein Blick auf die bisherigen Wahlergebnisse zeigt: in acht von zehn Fällen wird der amtierende Feuerwehrkommandant von seinen Kameraden im Amt bestätigt – oft ist er auch der einzige Kandidat – mehr dazu in Feuerwehren wählen 310 Kommandanten. Die Funktion ist zeitaufwendig und anspruchsvoll und es sei keinesfalls selbstverständlich, dass sich Kandidaten finden, so der Bezirksfeuerwehrkommandant von Oberwart Wolfgang Kinelly. „Der Kommandant soll die Führungskraft sein, und sich in der Verwaltung auskennen, der Kommandant ist, wenn man es mit einer Firma vergleicht, der Geschäftsführer. Man muss sich wirklich im technischen Bereich auskennen, man muss Einsätze leiten, aber auch die Feuerwehr geschäftlich leiten“, so Kinelly.
Keine Präferenzen der Bürgermeister mehr möglich
Die Wahl der Kommandanten wurde im neuen Feuerwehrgesetz verankert – mehr dazu in Neues Feuerwehrgesetz ab Jänner 2020. Bisher wurden sie auf Vorschlag der Bürgermeister ernannt, was in manchen Fällen zu Unstimmigkeiten führte, sagte Kinelly. „Es hat auch Fälle gegeben, wo sich Bürgermeister über den Willen der Feuerwehr hinweggesetzt haben und Kommandanten zur Ernennung vorgeschlagen haben, die nicht von der Feuerwehr gewollt wurden. Das ist jetzt ausgeschlossen, die Wahl ist bindend.“
Wahlen laufen bis Ende Februar
Damit sei auch der beträchtliche bürokratische Aufwand, den die Wahlen erfordern, zu rechtfertigen, so Kinelly. 78 Ortsfeuerwehren wählten bereits ihre Kommandanten. Die anderen haben noch Zeit bis Ende Februar. Die Wahlen wegen der Coronavirus-Pandemie zu verschieben, wäre nur mit einer Gesetzesänderung möglich gewesen und eine solchen wäre sich zeitlich nur schwer ausgegangen.