Seit März 2020, also seit dem ersten Lockdown in Österreich, führen Forscher der Universität Graz gemeinsam mit slowenischen Partnern eine EU-Studie zum Thema Homeoffice während der Coronavirus-Pandemie durch. Ende des Jahres möchte man die Untersuchung abschließen. Ein bisheriges Zwischenergebnis zeigt, dass fast ein Drittel der bisher Befragten angibt im Homeoffice während der Pandemie mehr zu arbeiten. 27 Prozent beschäftigt die Arbeit darüber hinaus auch noch in ihrer Freizeit – oft behaftet mit negativen Gedanken.
Studiogespräch zu Burnout-Risiken
Der ärztliche Leiter des Zentrums für psychosoziale Gesundheit in Rust, Paul Kaufmann, ist zu Gast bei „Burgenland heute“ und erläutert die erhöhten Risiken eines Burnouts aufgrund der Corona-Pandemie.
Teufelskreis bei negativen Gedanken
Durch negatives Denken steigt die Burnout-Gefahr massiv an. Erhöhter Leistungsdruck, gepaart mit einer emotional belastenden Situation, verstärkt dieses negative Denken im Bezug auf den Job. Es ist ein Teufelskreis – wer zu negativen Gedanken neigt, erledigt auch seine Arbeitsaufgaben schlechter, was wiederum zu negativen Emotionen führen kann – auch in der Freizeit.
Tipp: Klare Grenze zwischen Arbeit und Privatleben ziehen
Dadurch wird es immer schwieriger genügend Abstand zum Job zu bekommen und abschalten zu können. Es kommt zu noch mehr emotionaler Belastung oder einer Distanzierung zur Arbeit – beides sind wesentliche Faktoren, die rasch zu einem Burnout führen können. Damit es nicht soweit kommt, empfehlen Experten auch im Homeoffice klare Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem zu ziehen – ein fix eingerichteter Arbeitsplatz zu Hause und geregelte Arbeitszeiten können dabei helfen.