Impfstoff gegen Coronavirus
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Coronavirus

Vormerksystem für Impfung startet

Seit Freitag ist es auch im Burgenland möglich, sich ins Vormerksystem für die Coronavirus-Impfung einzutragen. Das Land sei bereit, die Bevölkerung zu impfen, warte jedoch noch auf Impfstoff, erklärte Landesrat Schneemann (SPÖ). Mit der Eintragung solle man sich Zeit lassen, denn die Impfung erfolge ohnehin auf Basis des mehrphasigen Impfplanes.

„Wir wollen impfen, wir können auch sofort impfen, aber uns steht nur eingeschränkt Impfstoff zur Verfügung“, stellte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) fest. Organisatorisch ließen sich 100.000 Impfungen pro Monat bewerkstelligen. Die Impfstrategie sei in vier Phasen eingeteilt, beginnend mit den vulnerablen Gruppen. Ab Phase 4 kommt dann die gesamte Bevölkerung dran – mehr zu den Phasen in Die wichtigsten Infos zur Impfung im Burgenland.

Bisher 4.500 Impfstoffe verabreicht

Bisher wurden laut Schneemann 4.500 Impfstoffe verabreicht. „Das entspricht dem Österreich-Schnitt, 1,5 Prozent der Bevölkerung.“ Angesprochen auf Impf-Vordrängler meinte der Landesrat: „Mir ist kein Fall bekannt im Burgenland.“

Einfache Vormerkung

„Es ist einfach, sich in diesem System anzumelden. Man braucht nur eine Handynummer und eine E-Mail-Adresse“, erläuterte der Landesrat das Vormerksystem. Eine Anmeldung sei aber auch für eine andere Person möglich: „Enkel können auch Oma und Opa anmelden.“ Da der Impfstoff noch nicht breitflächig verfügbar sei, handelt es sich um ein Vormerksystem und nicht ein Anmeldesystem, so Schneemann weiter. Sobald der Impfstoff verfügbar ist, werde die vorgemerkte Person über das System verständigt.

Leonhard Schneemann,SPÖ
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Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) bei der Pressekonferenz

Gemeinden unterstützen

Eine telefonische Vormerkung gibt es nicht. Sollte aber jemand niemanden für die Anmeldung haben, könne man sich auch an die Gemeinde wenden: „Alle sind bereit, unterstützend tätig zu sein“, versprach Schneemann: „Niemand braucht sich sorgen, dass er die Onlineanmeldung nicht bewerkstelligen kann.“

Das Vormerksystem ist über einen Button auf burgenland.at/coronavirus oder direkt hier – Vormerksystem – zu erreichen. Dann braucht man die Sozialversicherungsnummer und eine E-Mail-Adresse, und mittels Pin am Handy und einem Testmail werden die Daten bestätigt.

Vormerksystem für Impfung
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Seit Freitag ist es auch im Burgenland möglich, sich ins Vormerksystem für die Coronavirus-Impfung einzutragen

Schneemann: „Lassen Sie sich Zeit“

Schneemann appellierte: „Bitte lassen Sie sich Zeit mit der Vormerkung.“ Es bringe nichts, sich sofort ins Netz zu hängen, denn das System sortiere nicht nach dem Zeitpunkt des Einlangens, sondern nach Berufs- und Personengruppen. „Das Entscheidende sind die Phasen, damit die schützenswerten Gruppen zuerst dran kommen.“

Risikopatienten melden sich ebenfalls über das Vormerksystem, die Bestätigung, dass es sich tatsächlich um einen solchen handelt, erfolgt über einen Arzt. Die Bestätigung durch den niedergelassenen Arzt ist ab Mittwoch, 27. Jänner, möglich. Im System lasse sich auch angeben, dass man rasch bei einer Station sein kann. Was die angegebene Berufsgruppe betrifft, hofft man auf Eigenverantwortung, beziehungsweise muss im System auch bestätigen, dass die Angaben korrekt sind.

Impfphase 1 im Gange

Landesrat Schneemann war Freitagabend zu Gast in „Burgenland heute“. Im Gespräch mit Martin Ganster ging er auf das Vormerksystem ein. Momentan läuft Phase 1 der Impfung – also jene der vulnerablen Gruppen. Schneemann sagte, dass er seriöserweise noch nicht genau sagen könne, wann Impfphase 2 – für die über 70-Jährigen – startet, da man nicht genau sagen könne, wann die Impfdosen kommen. „Es wird wahrscheinlich nicht vor Mitte Februar möglich sein, in Phase 2 zu kommen, weil wir für Phase 1 die besonders schützenswerten Gruppen vorgesehen haben“, so Schneemann.

Es sei grundsätzlich so vorgesehen, dass sich jede Person selbstständig anmeldet und nicht über eine Gruppe – zum Beispiel Menschen mit Behinderung – angemeldet wird – man werde hier aber noch sehen, ob man die Möglichkeit sich über eine Gruppe anzumelden noch schaffen wird, so Schneemann. Man habe im Burgenland vor ein Dashboard einzurichten – also eine Seite, wo einsehbar ist, wie viele Menschen schon geimpft sind – momentan ist das nur auf der Bundesseite abrufbar.

Landesrat Schneemann über CoV-Impfungen

Landesrat Leonhard Schneemann erklärt, wie die weitere Vorgehensweise ist, wenn man sich für eine Impfung vorgemerkt hat.

Gut gerüstet

„Wir sind gut gerüstet. Wir haben im Einvernehmen mit der Ärztekammer jetzt einmal 30 Ärzte definiert, die mit ihren Ordinationen zur Verfügung stehen und diese Impfdosen verabreichen. Wir können innerhalb kürzester Zeit diese Menge erhöhen. Die Ärztekammer stellt uns ausreichend Ärzte zur Verfügung. Wir können pro Monat bis zu 100.000 Impfdosen verabreichen. Wenn der Impfstoff ausreichend vorhanden ist und wir in die Breite gehen können, werden wir zusätzlich die sieben Testzentren zu Impfzentren umfunktionieren. Es kann jeder davon ausgehen, dass wir jeden Impfstoff, den wir ins Burgenland bekommen, zeitnah verabreichen“, so Schneemann.

Ein negativer Covid-19-Test sei vor einer Impfung nicht verpflichtend vorgesehen, aber er würde es empfehlen, damit man weiß, ob man infiziert ist, sagte Schneemann.

ÖVP begrüßt Start des Vormerksystems

Die ÖVP Burgenland begrüßt den Start des Vormerksystems, dies sei ein wichtiger Schritt für eine rasche Durchimpfung, erklärte Landesparteichef Christian Sagartz in einer Aussendung. „Nun muss alles getan werden, damit die Verimpfung schnell und ohne Probleme verläuft.“