Alexandra Koller bei der Demo in Oberwart
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Chronik

Amtsärztin: „Bin keine Impfgegnerin“

Die vom Land Burgenland nach ihrem Auftritt bei einer „Anti-Corona-Demo“ dienstfrei gestellte Amtsärztin des Bezirks Jennersdorf, Alexandra Koller, hat Mittwochabend gegenüber dem ORF Burgenland Stellung zu ihrem Auftritt genommen. Sie sagt, dass sie keine Impfgegnerin sei.

Bei der Demonstration in Oberwart hatte sich Koller, wie auf einem Video zu sehen war, gegen die Maßnahmen der Bundesregierung ausgesprochen und empfohlen, sich nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Medizinerin wurde daraufhin am Mittwoch vom Land Burgenland dienstfrei gestellt – mehr dazu in Amtsärztin nach Demo dienstfrei gestellt.

„Ausschließlich auf Betagte konzentriert“

Im Telefongespräch mit dem ORF Burgenland erklärte Koller ihre Beweggründe für ihre Aussagen. Sie sei keine generelle Impfgegnerin, sondern sei nur im Fall der Coronavirus-Schutzimpfung skeptisch. „Ich möchte richtigstellen, dass ich mich ausschließlich auf die betagte Altersgruppe konzentrierte. Jede Impfung ist auch zu verarbeiten, und wenn Menschen zu schwach oder zu krank sind, könnten sie vielleicht diesen Prozess schlechter schaffen als junge, robuste Menschen“, so Koller.

„Das war eine ärztliche Sorge“

Dass sie sich bei der Kundgebung nicht nur kritisch gegenüber einer Impfung geäußert habe, sondern auch Begriffe wie „Corona-Diktatur“ und „Gehirnwäsche“ verwendet habe, kommentiert die Medizinerin folgendermaßen: „Das war eine ärztliche Sorge. Nachdem sogar eine öffentliche Behörde gemeint habe, es sei zu prüfen, habe ich mich als Ärztin für den Gesundheitsdienst irgendwie angesprochen gefühlt. Ich war an diesem Tag wahrscheinlich auch ‚überinformiert‘, dass ich sozusagen Bedenken hatte, ob das für diese Altersgruppe das Richtige wäre“, erklärte die Ärztin im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporter Hannes Auer.

Unterstützung erhält Koller von der Bezirksorganisation der FPÖ Jennersdorf. Deren Obmann Rudolf Smolej kritisiert vor allem die grüne Landessprecherin Regina Petrik, die als erste Konsequenzen für Koller gefordert hatte. Dadurch habe Petrik die freie Meinungsäußerung gefährdet, so Smolej.