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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit erneut gestiegen

Das AMS hat am Montag die jüngsten Daten zum Arbeitsmarkt veröffentlicht. Das seien wirklich schlechte Zahlen, so AMS-Chef Johannes Kopf. Im Burgenland waren Ende Dezember fast 13.000 Menschen arbeitslos gemeldet – um rund 2.000 oder knapp 19 Prozent mehr als vor einem Jahr.

In Österreich waren zu Jahresende 521.000 Menschen ohne Job. Sie sind arbeitslos gemeldet oder in Schulungen – das ist ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Dezember des Vorjahres. Rund 417.000 Menschen sind derzeit in Kurzarbeit. Das seit Jahrzehnten schwierigste Jahr am Arbeitsmarkt verabschiede sich mit wirklich schlechten Zahlen, so AMS-Chef Johannes Kopf.

Impfung auch für Wirtschaft entscheidend

„Wir wissen, dass es im Jänner jetzt noch einmal schlechter wird. Der Jänner ist traditionell saisonal bedingt der schlechteste Monat. Aber wir hoffen, dass mit einer Besserung der Coronavirus-Situation auch die Wirtschaft wieder anspringt“, so AMS-Burgenland-Geschäftsführerin Helene Sengstbratl im Gespräch mit Burgenland-heute-Moderator Marin Berlakovich. Es werde auch viel davon abhängen, wie hoch die Impfbereitschaft und damit die Durchimpfungsrate ist und ob die Wirtschaft dann wieder „voll durchstarten“ kann, so Sengstbratl.

Sengstbratl (AMS) zur steigenden Arbeitslosigkeit

AMS-Burgenland-Leiterin Helene Sengstbratl geht unter anderem auf die besonders betroffenen Bezirke Neusiedl am See und Eisenstadt ein.

Plus von 19 Prozent zum Vorjahr

Im Burgenland ist die Arbeitslosigkeit weniger stark gestiegen als im Rest Österreichs. Ende Dezember waren im Burgenland knapp 13.000 Menschen arbeitslos gemeldet – das ist ein Plus von 19 Prozent. Weitere 1.500 Menschen sind in Schulungen, etwas weniger als im Vorjahr. Summiert man Schulungsteilnehmer und Arbeitslose, so sind derzeit im Burgenland mehr als 14.000 Menschen ohne Job, um 16 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. „Wir haben keinen Wintertourismus, das muss man ganz klar sagen, dass hier die westlichen Bundesländer, wie Tirol oder Salzburg, voll zum Handkuss kommen, hier haben wir eine bessere Situation. Burgenländische Betriebe, etwa in der Baubranche, haben als Alternative jetzt auch die Kurzarbeit, anstatt die Menschen in die Arbeitslosigkeit zu schicken“, so Sengstbratl.

Grafik AMS Zahlen
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Arbeitslosenzahlen Burgenland

Bezirke Eisenstadt und Neusiedl am See besonders betroffen

Die Krise trifft alle Regionen – besonders stark sind aber die Bezirke Eisenstadt und Neusiedl am See betroffen, wo die Arbeitslosigkeit jeweils um 26 Prozent gestiegen ist. „Hier ist der Handel besonders stark. Neusiedl am See und Eisenstadt sind Handelszentren und hier ist der Lockdown vorgeschrieben und das hat Auswirkungen auf die Arbeitslosen-Situation.“ Frauen sind mit plus 27 Prozent deutlich stärker betroffen als Männer, mit plus 13 Prozent. Das liegt daran, dass Frauen vor allem in Branchen wie Tourismus, Büro und Handel tätig sind und in denen ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch. Ein erfreuliches Detail ist, dass die Zahl der Beschäftigten im Burgenland gegenüber dem Dezember des Vorjahres um rund 1.000 auf 103.000 anstieg.