Stethoskop auf einem Schreibtisch
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Chronik

Ärzte-Bereitschaftsdienst wird eingeschränkt

Wer im Burgenland am Wochenende oder an Feiertagen krank wird, kann sich an den allgemeinmedizinischen Bereitschaftsdienst wenden. Im ganzen Burgenland sind Ordinationen geöffnet. Mit Jahreswechsel wird dieser Dienst allerdings eingeschränkt.

Die burgenländische Ärztekammer hat sich mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) geeinigt, die Bereitschaftszeiten am Wochenende zu verkürzen. Grund dafür ist laut Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl, dass immer weniger Ärzte den im Burgenland verpflichtenden Wochenenddienst leisten wollen. In Wien, Niederösterreich und der Steiermark basieren diese Dienste auf Freiwilligkeit. Für Jungärzte sei dieser Unterschied ausschlaggebend bei der Frage, wo sie sich niederlassen, meint Schriefl. „Sie gehen dorthin, wo sie weniger Verpflichtungen haben und für uns ist es sehr wichtig, die Stellen zu besetzen, damit die Regelversorgung tagsüber gesichert ist.“

Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl
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Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl hat sieht in der Verkürzung der Bereitschaftszeiten keine Verschlechterungen für Patienten

Vier Stunden weniger

Im Burgenland geht es dabei in der Regel um einen Wochenenddienst alle drei bis vier Wochen. Dieser wird nun bei gleicher Bezahlung um vier Stunden pro Tag verkürzt. Statt zwischen 7.00 Uhr und 19.00 Uhr stehen die Ärztinnen und Ärzte nur mehr zwischen 8.00 Uhr und 16.00 Uhr bereit. Verschlechterungen für die Patienteninnen und Patienten sieht Michael Schriefl, er ist praktischer Arzt in Mörbisch, durch die Neuregelung nicht: „Wir haben das auf diese Zeit verringert, weil erfahrungsgemäß es die meisten Fälle in dieser Zeit gibt und es ist natürlich auch für die Kolleginnen und Kollegen unangenehm, einfach zu sitzen und zu warten und nichts tun zu können.“ Zusätzlich gebe es außerdem immer noch die Betreuung durch den Telefonarzt und für schwere Fälle gebe es rund um die Uhr das Notarztsystem.

Die neue Regelung gilt vorerst bis 30. Juni. Dann wird voraussichtlich auch das Burgenland den verpflichtenden Wochenenddienst abschaffen und auf ein freiwilliges System umstellen. Bisher sind burgenlandweit an jedem Wochenende 27 Ärztinnen und Ärzte im Einsatz.