Am 30. Juni fiel das letzte Mattersburg-Tor in der Bundesliga-Geschichte, erzielt hatte es Alois Höller. Zwei Wochen später folgte das Ende der Commerzialbank. Martin Puchers zweites Lebenswerk, der SV Mattersburg, verschwand drei Wochen später von der Landkarte des österreichischen Profifußballs – mehr dazu in SV Mattersburg stellt Spielbetrieb ein und SV Mattersburg: Das Ende einer Ära. Die Rettungsversuche mehrerer Funktionäre waren vergebens – mehr dazu in SV Mattersburg: Tage der Entscheidung. Trainer Franz Ponweiser wechselte zur Trainer-Ausbildung des ÖFB – mehr dazu in Ponweiser wechselt zum ÖFB.
Die Fußballakademie Burgenland kann hingegen weitergeführt werden. Das Land Burgenland springt hier wohl in die Presche – Fußballakademie: Land will SVM-Anteile kaufen. In Mattersburg selbst kümmert sich seit dem Ende des SV Mattersburg der neu gegründete MSV 2020 um den Nachwuchs – mehr dazu in MSV 2020 setzt auf Nachwuchs und bekannte Gesichter. Ehemalige SVM-Spieler wie Andreas Gruber oder Andreas Kuen gehen mittlerweile für andere Klubs auf Torjagd, etwa für den LASK, Sturm oder auch im Ausland – mehr dazu in Was wird jetzt aus den SVM-Spielern?.
Leere Tribünen wegen Coronavirus
Auf den restlichen Fußballplätzen des Landes sorgte die Coronavirus-Pandemie für große Schwierigkeiten bei den Vereinen. Der Meisterschaftsbetrieb wurde zuerst unterbrochen, dann die Meisterschaft in allen Klassen annulliert. Sportlich bitter für manchen Tabellenführer, finanziell belastend für alle Vereine – mehr dazu in Absagen und Schließungen und Fußballbetrieb komplett eingestellt.
Im Sommer erwachte der Fußball dann zu neuem Leben. Es wurde fast normal gespielt, nur eben mit diversen Hygiene-Vorschriften. Die Zahl der Verschiebungen im Cup oder der Meisterschaft hielt sich in Grenzen. Im ÖFB-Cup schieden alle Klubs aus dem Burgenland in der ersten Runde aus, dafür spielten die Teams der Fußballakademie in der Jugendliga im Herbst besser als erwartet. In der Frauenbundesliga überwintert der FC Südburgenland auf Rang neun – mehr dazu in Turbulente Herbstsaison für FC Südburgenland. Ende Oktober wurde der Spielbetrieb dann erneut unterbrochen, die Plätze sind seither wieder leer.
Sport im April und Mai untersagt
Doch die Pandemie hatte nicht nur den Fußball schwer getroffen: Während des ersten Lockdowns im Frühjahr stand das gesamte Sportgeschehen im Burgenland still – - mehr dazu in Sportwelt steht still. Ob Amateure oder Spitzensportler, Training wurde im März und April untersagt. Dementsprechend war die Phantasie der Trainer gefragt: Heimtraining wurde über Online-Plattformen organisiert – mehr dazu in Fußballakademie setzt auf Home-Fitness.
Gerhard Milletich im Interview
Der BFV-Präsident stellt sich den Fragen von ORF-Burgenland-Redakteur Michael Guttmann
Sport im Freien war dann erst ab Mai wieder möglich, Wettkämpfe wanderten dennoch ins Internet aus – mehr dazu in Pandemie sorgt für virtuelle Sportturniere. Die Vereine kämpften finanziell ums Überleben. Hilfe kam erst im Sommer, über den sogenannten NPO-Fonds – Sportvereine beurteilen NPO-Hilfe divergent. Wegen Corona wurden auch die olympischen Sommerspiele Tokio verschoben. Die für Olympia qualifizierten Sportler wie Schwimmerin Lena Grabowski trainierten das ganze Jahr über viel, internationale Wettkämpfe waren aber rar – mehr dazu in Grabowski gewinnt in Rotterdam und Durchwachsene EM für burgenländische Segler.
Basketball zum Teil mit Zuschauern
Viele Sportarten stellten sich auf die neue Lage ein, etwa im Basketball. Bis März wurde noch mit Fans gespielt, dann wurde die Saison abgebrochen – mehr dazu in Basketballklubs: Wirtschaftliche Sorgen und Oberwart Gunners im CoV-Modus. Im Herbst folgte dann der Neustart: mit Corona-Maßnahmen und vorerst wenig Fans, später wieder ohne Zuschauer. Oberwart schaffte den Sprung ins Cupfinale – mehr dazu in Oberwart erster Cupfinalist. In Liga zwei bilden drei burgenländischen Teams die Tabellenspitze – mehr dazu in Basketball: Zweite Liga spielt weiter.
Im Sommer konnten trotz aller Schwierigkeiten einige große Sportveranstaltungen stattfinden: Die Tennis-Staatsmeisterschaft in Oberpullendorf im Juni mit dem Sieger Dennis Novak, die Rad-Staatsmeisterschaft im August rund um Mattersburg oder der Austria-Triathlon in Podersdorf Anfang September – mehr dazu in Tennis-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf, Rad-Staatsmeisterschaften im Burgenland und Austria Triathlon: Sensationelle Siegerzeit. Im Oktober noch fand in Oberwart die Staatsmeisterschaft in Judo statt – mehr dazu in Judo Staatsmeisterschaften in Oberwart. Veranstalter trotzten Corona dabei mit Hygienekonzepten und Sicherheitsmaßnahmen.
Sporterfolge abseits der Pandemie
Vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie schaffte Ende Jänner die Stooberin Miriam Ziegler mit Severin Kiefer Platz sechs bei der Eiskunstlauf Heim-EM in Graz. Für den burgenländischen Topgolfer Bernd Wiesberger hätte es hingegen besser laufen können. Wiesberger schaffte 2020 vier Top-10-Platzierungen. Er blieb unter den Top 50 der Weltrangliste – mehr dazu in Schwierige Saison für Golfprofi Wiesberger.
Tennis-Ass David Pichler aus Oslip sorgte mit dem Finaleinzug bei der „Austrian Pro Series“ für Schlagzeilen. Im September kündigte Snowboard-Olympiasiegerin Julia Dujmovits ihr Comeback an. Mit 33 ist sie wieder Feuer und Flamme für den Snowboardsport – mehr dazu in Julia Dujmovits wagt Comeback.