Güssinger Fischteiche
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Chronik

Hochsaison für heimischen Fisch

Rund um Weihnachten steigt der Absatz von Fisch kräftig. Fisch aus der Region ist zunehmend gefragt. Das CoV-Jahr lässt zumindest in der größten Teichwirtschaft des Landes in Güssing den Absatz weiter steigen. Dort wird seit Wochen auf Hochdruck gearbeitet – hunderte Kilo Fisch sind vorbestellt und werden derzeit abgeholt.

Abgefischt wurden die großen Teiche am Fuße der Burg Güssing bereits Anfang November. Damit begann der Verkauf der Fische, der bis April läuft. Seit 1934 sind die Fischteiche in Güssing im Besitz der Familie Hoffmann. 65 Hektar beträgt die gesamte Wasserfläche, die Fischteiche sind mittlerweile sogar Ramsar Naturschutzgebiet. Gezüchtet werden Karpfen, Welse, Zander und auch Besatzfische für die Fischereivereine.

Produziert wird alles in Eigenregie, erklärte Teichwirt Rudolf Hoffmann. „Die Teiche wurden 1910 von ungarischen Teichbauern angelegt. Sie nutzen die Gegend – der Zickenbach ist der Zufluss für die Teiche. Wir haben ganzes Jahr Zufluss für die Teiche und der Abfluss geht in den Strembach“, so Hoffmann.

Fisch
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Die Fische werden direkt vermarktet

Direktvermarktung der Fische

Karpfen, Welse und Zander werden hier gezüchtet, nach dem Abfischen werden sie nach der Größe sortiert und überwintern dann in den sogenannten Hälterteichen. Die Teichwirtschaft in Güssing hatte keine Einbußen durch die geschlossene Gastronomie, denn man setzt schon seit einigen Jahren auf Direktvermarktung – und Fisch aus der Region war heuer sehr gefragt.

„Es ist sehr nah. Man soll auch nah einkaufen, finde ich. Man soll die Produkte vor Ort nutzen und ich schätze auch die Qualität“, so Melissa Entler aus Kukmirn. „Bei uns gab es am Heiligen Abend zu Mittag immer den Kabeljau, aber seit wir wissen, dass es hier Zander gibt, gibt es den paniert mit Gemüsemayonnaise und Kartoffelsalat“, so Christl Minarik aus Kukmirn. „Es kommen Leute aus der näheren Umgebung, aber auch von weiter weg – Kunden, die wir noch nicht hatten. Es gibt genug Karpfen oder Wels, aber Zander ist aus“, so Teichwirtin Maria Hoffmann.

Güssinger Fischteiche
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Die Teichwirtschaft zu Fuße der Burg Güssing

Nachfrage stieg heuer

Der Fischverkauf läuft in Güssing nur von November bis April – Weihnachten ist die arbeitsintensivste Zeit des Jahres in der Teichwirtschaft. Einmal in der Woche wird der Fisch frisch ab Hof angeboten, jetzt vor Weihnachten ist die Teichwirtschaft täglich geöffnet. Durch die gestiegene Nachfrage, aber auch durch den Klimawandel sind Investitionen geplant.

„Unser Problem ist, dass wir im Sommer die Direktvermarktung nicht aufrecht erhalten können, weil wir Probleme mit den Wassertemperaturen haben. Die letzten Jahre haben Wassertemperaturen um die 30 Grad gebracht, was sehr problematisch für Fische ist. Wir planen eine Indooranlage, wo wir das ganze Jahr Verkaufsfische zur Verfügung stellen können“, so Hoffmann. Die traditionelle Teichwirtschaft in Güssing soll jedenfalls erhalten bleiben.