Pressekonferenz Leronhard Schneemann und Brigitte Juraszovich
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Gesundheit

Personalbedarf für Pflege steigt

Im Burgenland werden in den kommenden zehn Jahren mehr als 1.700 neue Pflegekräfte gebraucht. Mit Hilfe des „Zukunftsplans Pflege Burgenland“ will das Land diese Herausforderungen meistern.

Im Burgenland gibt es derzeit in allen Regionen Pflegeheime und Wohnalternativen für Menschen mit Pflegebedarf. Derzeit sind im gesamten Pflegebereich im Burgenland rund 3.600 Menschen beschäftigt. Für sie alle war heuer ein sehr schwieriges Jahr, bilanzierte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) am Freitag: „Das Jahr 2020 war für den Pflegebereich ein wirklich herausforderndes Jahr, mit unserer Covid-19-Krise, die wir zu bewerkstelligen hatten. Wir haben das bravourös im Burgenland geschafft. Das Modell der pflegenden Angehörigen hat uns wirklich sehr gut geholfen. Wir wissen, wir hatten zu keiner Zeit einen Pflegenotstand, weil wir eben unsere Pflegekräfte vor Ort zur Verfügung gehabt haben und das gibt uns auch Recht in diese Richtung weiter zu denken.“

Interview mit Landesrat Leonhard Schneemann

Das Burgenland braucht in den nächsten Jahren viel mehr Pflegekräfte. Landesrat Leonhard Schneemann stellt die Pläne im Burgenland vor.

Drei Arbeitsschwerpunkte für 2021

„Für 2021 habe ich mir drei Arbeitsschwerpunkte gesetzt, nämlich erstens werden wir Arbeitsgruppen ins Leben rufen, die sich beispielsweise mit Wohnen im Alter auseinandersetzen. Das ist eines der zentralen Themen. Zweitens werden wir die Mehrstundenbetreuung in den Fokus nehmen. Bislang ist es so, dass viele eine 24-Stunden-Betreuung in Anspruch nehmen, obwohl vielleicht weniger Stunden, zehn oder nur fünf Stunden, notwendig wären, und hier mangels Alternativen eben auf diese 24-Stunden-Betreuung zugegriffen wird. Drittens wollen wir das Image der Pflegeberufe heben“, so Schneemann im Burgenland-heute-Interview mit Hannes Auer.

Durch die „Schaffung von Synergien“ soll die Pflege auch in Zukunft leistbar bleiben, so Schneemann. Dazu sollen auch alle Einrichtungen, die sich mit der Pflege im Burgenland befassen – mit ins Boot geholt werden.

Pflegekompetenzzentrum Raiding
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Der Bedarf an Pflegeeinrichtungen wird in den kommenden Jahren weiter steigen

Aus- und Neubau weiterer Pflegeheime geplant

Der „Zukunftsplan Pflege Burgenland“ sieht in den nächsten Jahren den Aus- und Neubau weiterer Pflegeheime vor. Denn aufgrund der demographischen und gesellschaftspolitischen Entwicklung wird der Bedarf an Pflegeeinrichtungen und mobilen Diensten weiter steigen. Die Gesellschaft Gesundheit Österreich hat dazu eine Pflegepersonalbedarfsprognose für das Burgenland erstellt. „Wir werden in den nächsten zehn Jahren, aufgrund von Pensionierungen 1.170 zusätzliche Pflegepersonen, also mit einer qualifizierten Ausbildung, brauchen, um diese Pensionierungen ersetzen zu können und darüber hinaus rund 600 Personen, die wir aufgrund der demografischen Entwicklung und der Pläne des Landes zusätzlich brauchen um den Ist-Zustand der jetzigen Versorgung aufrecht erhalten zu können. Das heißt, wir werden rund 1.750 Personen zusätzlich brauchen, die qualifiziert in diesem Beruf arbeiten werden“, so Brigitte Juraszovich von Gesundheit Österreich.