Bach in Stadtschlaining orange
Varga Istvan/Facebook
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Chronik

Bach in Stadtschlaining orange gefärbt

In Stadtschlaining (Bezirk Oberwart) kommt es aktuell zu einem außergewöhnlichen Phänomen: Der örtliche Tauchenbach führt orangefarbiges Wasser. Für die Einheimischen nichts Neues: Immer wieder färbt Eisen aus dem stillgelegten Antimonbergwerk den Bach ein.

Auf Facebook sorgen seit Mittwoch aktuelle Bilder des Baches für Erstaunen. Werner Glösl, in der Gemeinde zuständig für Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit, ist nicht überrascht: „Das passiert nicht sehr oft, aber immer wieder einmal. Es wird auch immer seltener.“

Bach in Stadtschlaining orange
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Auf Facebook sorgen die Bilder des orangefarbigen Tauchenbaches für Erstaunen

Regen spült Eisen ins Wasser

Woher die Farbe kommt, ist für Einheimische keine Überraschung: In Goberling, einem Ortsteil der Stadtgemeinde Stadtschlaining, gibt es ein stillgelegtes Antimonbergwerk. Mehr als 200 Jahre lang wurde rund um Goberling Antimon abgebaut. Antimon wurde in der Industrie, etwa für Bremsbeläge, aber auch in der Heilkunde verwendet.

Obwohl noch genügend Antimon vorhanden ist, wurde der letzte Stollen 1990 in Goberling aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Der Stollen bestand aus 70 Kilometer langen Schächten. Heute ist von den Kohle- und Antimonbergwerken fast nichts mehr übrig geblieben, bis auf den gefärbten Bach. „Regen spült aus dem ehemaligen Bergwerk oftmals Eisen ins Wasser, Schächte stürzen auch immer wieder ein – besonders nach starkem Regen – dann kommt es zu einer besonders starken Färbung, wenn der Stollen durchgespült wird“, so Glösl gegenüber dem ORF Burgenland.