Bis Donnerstag 17.00 Uhr ließen sich 18.625 Personen im Burgenland freiwillig mit einem kostenlosen Antigen-Schnelltest testen. Bei 18 von ihnen fiel das Ergebnis positiv aus. In diesen Fällen wird prinzipiell zur Bestätigung noch ein PCR-Test gemacht. In den meisten Fällen passiere das am nächsten Tag, sagte Nicole Bartl vom Koordinationsstab Coronavirus im „Burgenland heute“-Gespräch am Donnerstagabend. Bis man endgültig Gewissheit habe, ob man tatsächlich infiziert sei, dauere es in der Regel maximal drei Tage.
Talk mit Nicole Bartl
Nicole Bartl vom Corona-Koordinationsstab des Landes über die Massentests.
Kein Freibrief für große Feste zu den Feiertagen
Auch ein negativer Antigentest sei aber nur eine Momentaufnahme, warnte Bartl. Auf keinen Fall dürfe man ihn als Freibrief verstehen, um zu Weihnachten und Silvester große Feste zu feiern. Seit dem Anmeldestart am vergangenen Montag meldeten sich im Burgenland bis Donnerstagabend 51.024 Personen für die Coronavirus-Massentests an.
Bartl: „Wirklich gut gelaufen“
Bartl zog über den ersten Tag der Massentests eine positive Bilanz. Es sei über den Tag „wirklich gut gelaufen“. Dass es in der einen oder anderen Gemeinde zu Wartezeiten gekommen sei, sei zum einen an Anfangsschwierigkeiten gelegen und auch daran, dass Leute schon etwas vor ihrem gebuchten Termin gekommen seien. Es gebe mehr als genug Test-Kapazitäten.
Starker Andrang
In Pinkafeld (Bezirk Oberwart) konnte sich die Bevölkerung zum Beispiel im Feuerwehrhaus auf das Coronavirus testen lassen. Dazu wurden in der Garage drei Teststraßen eingerichtet. Der Andrang war am Vormittag groß, vor dem Eingang hatte sich eine rund 30 Meter lange Warteschlange gebildet, mit Abstand und Maske. Es lief alles problemlos, sagte der Pinkafelder Vizebürgermeister Franz Rechberger (SPÖ). „Es gibt grundsätzlich keine Probleme, es läuft sehr gut. Wir haben heute 724 Anmeldungen für Pinkafeld und die Nachbargemeinden. Grundsätzlich ist es bei der Anmeldung so möglich, dass sich innerhalb von 15 Minuten 30 Personen gleichzeitig anmelden können“, so Rechberger.
Keine EDV-Probleme
EDV-Probleme, wie bei den Massentests vor einigen Tagen in anderen Bundesländern, gab es in Pinkafeld bislang nicht. Aber: Nicht alle, die sich testen lassen wollen, seien auch angemeldet, sagte der Pinkafelder Stadtfeuerwehr-Kommandant Kurt Tripamer. „Natürlich kommen auch wenige Personen, die nicht registriert sind. Die werden dann vor Ort registriert und werden natürlich sofort einer Prüfung unterzogen“, so Tripamer.
Niemand wird weggeschickt
Weggeschickt wird niemand. Die größte Teststation im Burgenland ist jene im Allsportzentrum Eisenstadt, wo gleich an acht Teststraßen im Zwei-Schichtbetrieb gearbeitet wird. Sowohl der Präsident der Bundesport-Organisation SPORT-Austria Hans Niessl, als auch der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) ließen sich am Donnerstagvormittag testen.
„Ich freue mich darüber, dass wir das gemeinsam machen können. Das soll auch ein Signal an die gesamte Bevölkerung sein. Nur so können wir es schaffen, die Infektionsketten zu durchbrechen, nur so entlasten wir unser Gesundheitssystem bis zu dem Tag, wo die Impfungen, dann möglich sind und wir dann hoffentlich eine hohe Durchimpfungsrate haben“, so Steiner.
„Gestärkt aus Pandemie hervorgehen“
Präsident Niessl appellierte an alle 15.000 österreichischen Sportvereine, sowie deren Mitglieder und Funktionäre, sich testen zu lassen: „Das Virus ist noch nicht besiegt – wenn ich in der Sportsprache reden darf. Aber ich bin überzeugt davon, dass auch diese Pandemie vorbeigeht – und dass auch wir, vonseiten des Sports gestärkt daraus hervorgehen werden.“
Getestete werden über Ergebnis verständigt
Die kostenlosen Coronavirus-Antigen-Tests im Burgenland laufen noch bis kommenden Dienstag. Bei den Massentests werden die Getesteten prinzipiell kontaktiert und über ihr Ergebnis informiert, betonte der Koordinationsstab Coronavirus. Auf keinen Fall sollte man bei Notrufnummern anrufen und diese blockieren.