2019 suchten im Frauenhaus Burgenland 37 Frauen und 31 Kinder Schutz vor häuslicher Gewalt – Tendenz steigend. Nach dem ersten Coronavirus-Lockdown im Frühjahr stiegen auch die Zahlen der Hilfesuchenden. In der Frauenberatungsstelle Neusiedl am See verzeichnete man laut Eisenkopf etwa ein Plus von 25 Prozent. Bei der Frauen-Helpline gebe es heuer bis Ende November einen Anstieg von circa 38 Prozent bei den Beratungen im Vergleich zum Vorjahr.
Landesrätin Eisenkopf zur aktuellen Lage von Frauen
Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) über die schwierige Lage von Frauen in der Zeit von Lockdowns und Schulschließungen
Gewalt- und Gewaltschutz sei etwas, das die Gesellschaft gerade in Zeiten des Coronavirus fast noch stärker begleite, als es das schon vorher getan habe, sagte Eisenkopf (SPÖ). Noch immer sei die Hemmschwelle der Gewaltopfer sich Hilfe zu suchen hoch, daher müsse dieses Thema enttabuisiert werden und es sei wichtig, ständig auf die Hilfsangebote hinzuweisen.
Frauen und Familien Unterstützung bieten
Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) betonte bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt die Wichtigkeit eines Frauenhauses. Es gebe leider viele Frauen und Familien in der Gesellschaft, denen es nicht so gut gehe und die von Gewalt betroffen seien und Zuflucht brauchen würden. „Diesen Familien und diesen Frauen wollen wir diese Unterstützung auch geben“, so Schneemann.

Das Frauenhaus Burgenland in Eisenstadt gibt es seit 16 Jahren, geführt wurde es bisher vom Verein „Die Treppe“. Jetzt übergibt Vorständin Gabriele Arenberger den Verein mit gutem Gewissen an den Psychosozialen Dienst. Es sei in den vergangenen Jahren schwierig gewesen, das Budget so aufzustellen, dass man gut durchkomme und die Betreuerinnen auch gut bezahlen könne. Es sei aber vor allen Dingen darum gegangen, dass man die Qualität der Arbeit so durchführen könne, dass es den Frauen und den Kindern wirklich gut gehe, wenn sie die Häuser wieder verlassen, so Arenberger.
Um die Qualität der Betreuung weiterhin zu garantieren, werden alle Mitarbeiterinnen behalten. Neben den finanziellen gibt es aber auch Vorteile in der Betreuung. So können betroffene Frauen und Kinder auch nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus vom Psychosozialen Dienst betreut werden.