Synagoge Kobersdorf
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Chronik

Synagoge Kobersdorf wird renoviert

Vor eineinhalb Jahren hat das Land Burgenland die ehemalige Synagoge in Kobersdorf übernommen. Das schon recht baufällige Gebäude wird seit Oktober denkmalgerecht renoviert. Die Restauratoren versuchen den Originalzustand wieder herzustellen.

Die Synagoge in Kobersdorf (Bezirk Oberpullendorf) wurde durch einen glücklichen Zufall nicht von den Nationalsozialisten zerstört. Das Gebäude verfiel allerdings zusehends. Erst der neue Eigentümer Land Burgenland stellte die finanziellen Mittel für eine umfassende Sanierung bereit – mehr dazu in Land kauft Synagoge Kobersdorf. Bei der ersten Bestandsaufnahme zeigte sich, dass der Innenraum in den Jahren zwischen 1860 und 1938 mehrfach umgestaltet wurde. Bei den Wandmalereien etwa finden sich mehrere Fassungen, erzählte der Restaurator Michael Podbelsek. „In diesem Fall ist es Gott sei Dank so, dass sehr viel vom Bestand noch da ist, aber leider zur Zeit nicht sichtbar ist, sondern übertüncht und jetzt diese Übertünchungen abgenommen werden sollen und man versucht das Erscheinungsbild, das in der jüdischen Nutzung noch da war, wieder zu zeigen“, so Podbelsek.

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Synagoge Kobersdorf innen
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Synagoge Kobersdorf innen
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Synagoge Kobersdorf außen
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Synagoge Kobersdorf
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Synagoge Kobersdorf historisch
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Synagoge Kobersdorf Ortsbild historisch
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Nutzung für Ausstellungen und Veranstaltungen

Das Bundesdenkmalamt plädiert dafür, die Originalfassung wieder herzustellen. Gleichzeitig will man aber auch den Mahnmalcharakter erhalten. Da die Jüdinnen und Juden nachhaltig aus dem Burgenland vertrieben wurden, wird das Gebäude nach der Renovierung nicht mehr als Synagoge oder Gebetshaus benutzt werden. Statt dessen sind Ausstellungen und Lesungen geplant, wobei man die spezielle Geschichte und religiöse Vergangenheit des Gebäudes berücksichtigen werde, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Es geht darum, an dieser Stätte die Geschichte des Burgenlandes mit Ausstellungen, mit Veranstaltungen, speziell was den jüdischen Teil betrifft, zu präsentieren und der Öffentlichkeit, der Bevölkerung, näher zu bringen“, so Doskozil.

Nach der Renovierung der ehemaligen Synagoge werden Parkplätze und ein Nebengebäude mit Sanitärräumen gebaut. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.