Das Lager Kara Tepe wird auch „Moria zwei“ genannt und befindet sich ebenfalls auf der griechischen Insel Lesbos. Der Güssinger Pascal Violo besuchte das Flüchtlingslager. Gemeinsam mit Sabrina Rupp-Barabas und zehn weiteren Helferinnen und Helfern konnte die Karawane der Menschlichkeit ein Dutzend Tonnen an Sachspenden verteilen – Nudeln, Windeln, Hygieneartikel, aber auch Schulsachen und Briefe von Güssinger Kindern an ihre Alterskolleginnen und -kollegen. „Die Bedingungen hier sind untragbar, die Menschen bekommen nur ein Essen pro Tag und keine ausreichende medizinische Versorgung. Ohne die Hilfe von Freiwilligen und NGOs ginge es den Menschen hier noch schlechter“, so Violo über das Lager.
„Den Menschen darf es nicht zu gut gehen“
Obwohl es bis vor Kurzem noch warm war auf Lesbos, schockierten Pascal Violo und Sabrina Rupp-Barabas vor allem die Lebensverhältnisse in den Zelten. „Ein Zelt ist ungefähr zehn Quadratmeter groß und darin wohnen bis zu zehn Menschen. Also zwei Familien und in der Mitte gibt es einen kleinen Vorhang“, so Violo. Die beiden mussten hautnah erleben wie ein Schulprojekt für Kinder und Jugendliche gewaltsam geschlossen wurde. „Da haben 100 Polizisten um sechs Uhr in der Früh das Haus umstellt. Die Kinder haben natürlich Angst gehabt, nicht gewusst was passiert, haben zu weinen begonnen und sie wurden dann hinaus getragen und das Projekt wurde geschlossen. Meiner Ansicht nach einfach nur deshalb, weil es den Leuten dort zu gut gegangen ist und es darf den Leuten nicht zu gut gehen, eben um dieses fürchterliche Abschreckungsszenario mit aller Vehemenz zu schaffen“.
Karawane der Menschlichkeit: Hilfe auf Lesbos
Nächste Reise schon in Planung
Bewegend für Violo war die Reaktion der Kinder auf die Briefe der Güssinger Schülerinnen und Schüler. Er will mit seiner Karawane der Menschlichkeit weiterhin Helfer vor Ort unterstützen. 30.000 Euro gingen an Ärzte ohne Grenzen und rund 20.000 Euro an andere NGOs vor Ort. Violo plant jetzt schon die nächste Reise.