Kinder mit Helfern in Flüchtlingslager
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Soziales

Karawane der Menschlichkeit: Hilfe auf Lesbos

Im September hat der Güssinger Pascal Violo die private Initiative „Karawane der Menschlichkeit“ gegründet – ein Spendenaufruf, der in kurzer Zeit viele Unterstützer gefunden hat. Mitte Oktober brach der Reisefotograf mit Helfern aus dem Burgenland nach Griechenland auf – mit Geld- und Sachspenden sowie handgeschriebenen Briefen.

Das Lager Kara Tepe wird auch „Moria zwei“ genannt und befindet sich ebenfalls auf der griechischen Insel Lesbos. Der Güssinger Pascal Violo besuchte das Flüchtlingslager. Gemeinsam mit Sabrina Rupp-Barabas und zehn weiteren Helferinnen und Helfern konnte die Karawane der Menschlichkeit ein Dutzend Tonnen an Sachspenden verteilen – Nudeln, Windeln, Hygieneartikel, aber auch Schulsachen und Briefe von Güssinger Kindern an ihre Alterskolleginnen und -kollegen. „Die Bedingungen hier sind untragbar, die Menschen bekommen nur ein Essen pro Tag und keine ausreichende medizinische Versorgung. Ohne die Hilfe von Freiwilligen und NGOs ginge es den Menschen hier noch schlechter“, so Violo über das Lager.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Karawane der Menschlichkeit
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Karawane der Menschlichkeit
Pascal Violo im Flüchtlingslager
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Pascal Violo im Flüchtlingslager
Flüchtlingslager
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Das Lager Kara Tepe
Flüchtlingslager
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In diesen Zelten wohnen bis zu zehn Menschen
Flüchtlingslager
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Das Lager Kara Tepe
Helfer im Flüchtlingslager
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Helferinnen und Helfer
Unterricht im Flüchtlingslager
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Schulunterricht im Flüchtlingslager
Kind mit Brief
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Mustafa freut sich über den Brief von Marleen

„Den Menschen darf es nicht zu gut gehen“

Obwohl es bis vor Kurzem noch warm war auf Lesbos, schockierten Pascal Violo und Sabrina Rupp-Barabas vor allem die Lebensverhältnisse in den Zelten. „Ein Zelt ist ungefähr zehn Quadratmeter groß und darin wohnen bis zu zehn Menschen. Also zwei Familien und in der Mitte gibt es einen kleinen Vorhang“, so Violo. Die beiden mussten hautnah erleben wie ein Schulprojekt für Kinder und Jugendliche gewaltsam geschlossen wurde. „Da haben 100 Polizisten um sechs Uhr in der Früh das Haus umstellt. Die Kinder haben natürlich Angst gehabt, nicht gewusst was passiert, haben zu weinen begonnen und sie wurden dann hinaus getragen und das Projekt wurde geschlossen. Meiner Ansicht nach einfach nur deshalb, weil es den Leuten dort zu gut gegangen ist und es darf den Leuten nicht zu gut gehen, eben um dieses fürchterliche Abschreckungsszenario mit aller Vehemenz zu schaffen“.

Karawane der Menschlichkeit: Hilfe auf Lesbos

Nächste Reise schon in Planung

Bewegend für Violo war die Reaktion der Kinder auf die Briefe der Güssinger Schülerinnen und Schüler. Er will mit seiner Karawane der Menschlichkeit weiterhin Helfer vor Ort unterstützen. 30.000 Euro gingen an Ärzte ohne Grenzen und rund 20.000 Euro an andere NGOs vor Ort. Violo plant jetzt schon die nächste Reise.