Alte Frau in einem Pflegeheim
ORF.at/Christian Öser
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Coronavirus

Altersheime: Alle CoV-Todesfälle im Herbst

Die zweite CoV-Welle schlägt in den österreichischen Heimen mit deutlich mehr Wucht als die erste zu. Mehr als die Hälfte aller Covid-Opfer in Heimen (323 von 607) wurde alleine in den letzten 40 Tagen verzeichnet. Im Burgenland waren alle 19 Coronavirus-Sterbefälle in Heimen auf die zweite Welle zurückzuführen.

19 Bewohner und Bewohnerinnen von Altenwohn- und Pflegeheimen sind laut Koordinationsstab Coronavirus bis Donnerstag im Burgenland an oder mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Alle diese Todesfälle ereigneten sich erst im Herbst, also in der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie. Im Frühjahr gab es im Burgenland keine Coronavirus-Todesfälle in Pflegeheimen. Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie gab es in den burgenländischen Altenwohn- und Pflegeheimen bisher 260 positive Coronavirus-Fälle unter Bewohnern und Mitarbeitern. 240 davon wurden seit September entdeckt. Aktuell sind 121 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkrankt.

Dass das Virus die Heime im Frühjahr nicht so stark getroffen hat, führte der zuständige Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) auch auf den allgemeinen Verlauf der Pandemie zurück. „Man muss dazu sagen, dass in dieser zweiten Welle auch mehr Fälle zu verzeichnen waren. Wenn man bedenkt – wir hatten im Frühjahr an die 3.000 Fälle, wir hatten jetzt an die 9.000 Neuerkrankungen. Das ist hier schon eine andere Dimension. Aus dieser Größenordnung heraus ist es leider eben so, dass dadurch auch mehr Fälle in den Pflegeheimen aufgetaucht sind“, so Schneemann.

Schnelltests für Besucher der Heime

Man habe im Burgenland schon sehr früh mit Tests in Heimen begonnen, gerade sei man wieder in der Endphase des flächendeckenden Screenings, so Schneemann. Außerdem habe man auch im Sommer eine der strengsten Besucherregelungen in Österreich gehabt und seit Ende Oktober gebe es auch Schnelltests für die Besucher der Heime.

Die Kurve der Coronavirus-Neuinfektionen flacht in Österreich derzeit leicht ab, aber die Sieben-Tages-Inzidenz ist nach wie vor viel zu hoch. Der Wert gibt Auskunft darüber, wie viele Menschen in einer Region in sieben Tagen neu erkrankt sind – bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner. Das Burgenland verzeichnete laut AGES Donnerstagvormittag mit rund 377 die niedrigste Sieben-Tages-Inzidenz von allen Bundesländern, dann kommen Niederösterreich und Wien. Die höchsten Werte gab es im Westen, Spitzenreiter war Donnerstagvormittag Salzburg mit rund 778.