Mit großem Abstand nahmen die wenigen, die kommen durften, Platz im Dom. Nur in jeder zweiten Reihe durfte gesessen werden, beim Eingang werden die Gläubigen registriert, es herrschte Maskenpflicht, Singen war untersagt. „Also das ist wirklich das Maximum, was man tun kann, trotzdem glaube ich, dass dieser Gottesdienst mit einer besonderen geistlichen Tiefe stattfinden kann. Die Botschaft des Diözesan und Landespatron des heiligen Martin, dass man aufeinander schaut und aufeinander achtet, die erhält in diesem Jahr glaube eine ganz besondere Bedeutung“, so der Leiter des bischöflichen Sekretariats Dominik Orieschnig.
Bischof: „Martinstaten setzen“
Für alle die nicht kommen dürfen gibt es wieder einen Livestream im Internet, wie so oft in diesem Coronavirusjahr – die Kirche wolle Halt und Zuversicht geben, betonte Bischof Ägidius Zsifkovics. „Es herrscht sehr viel Verunsicherung. Es herrscht sehr viel Angst, deshalb braucht es gerade in diesen Zeiten Halt, Sicherheit – und vor allem Hoffnungslichter und Hoffnungsträger. Wenn wir alle miteinander Martinstaten setzen, also uns für das Gute einsetzen – jeder in seinem Bereich, dann glaube ich, können wir uns alle in dieser schweren Zeit der Pandemie auch beistehen, dann können wir einander Hoffnungslichter anzünden“, so Zsifkovics.
„Dieses Jahr ist wirklich anders und so ist unser Martinsfest ganz anders als sonst. Aber es ist umso notwendiger, die Botschaft des heiligen Martin ins Herz hinein zu lassen und er sagt uns auch in dieser Zeit der Pandemie, dass wir die Spiritualität, den richtigen Geist in uns tragen sollen, dass wir Halt haben, dass wir vor allem miteinander den Weg gehen sollen und dass wir nicht zuletzt auch vor allem die Armen – und es gibt heute viele Arten der Armut – unter uns nicht vergessen sollen, sondern ihnen helfen und beistehen sollen“, so der Diözesanbischof.
Doskozil: „Wir müssen zusammenhalten“
Gemeinsam durch die Krise, egal, ob wegen des Coronavirus, oder jetzt durch die Angst nach dem Terroranschlag – der heilige Martin und seine Botschaft können helfen, sagte auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Wir müssen zusammenhalten, weil wir nur gemeinsam diese schwierige Phase bewältigen werden. Ich glaube, der Bischof hat den Bogen sehr gut gespannt. Wir sollten uns das, glaube ich, gemeinsam vornehmen – gemeinsam durch diese Krise zu gehen“, so Doskozil.
Steiner: „Werte des heiligen Martin sind wichtig“
„Natürlich ist der Landesfeiertag heute ein anderer. Normalerweise ist die Fußgängerzone voll. Wir haben die Weinsegnung und es freuen sich alle. Diesmal ist es anders, aber ich glaube, die Werte des heiligen Martin sind gerade heute wichtig: nämlich Solidarität, Nächstenhilfe, Nächstenliebe – und daran sollten wir denken und uns auf das nächste Martinsfest freuen“, sagte der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP).
Gemeinsam arbeiten an der Lösung des Coronavirusproblems. Das Virus, das auch die meisten Feiern zum 60-Jahr-Jubiläum verhindert hat – gemeinsam mit dem 100-Jahr -Jubiläum des Burgenlandes wird nächstes Jahr gefeiert, sagte der Bischof.