Bauernhaus
ORF
ORF
Chronik

Alten Bauernhäusern auf der Spur

Arkadenhäuser und bäuerliche Bauten aus den vergangenen Jahrhunderten prägen das Ortsbild im Burgenland. In den 1960er Jahren hat der Gründer des Oberschützer Heimatmuseums, Franz Simon, die Bauten in den umliegenden Dörfern gezeichnet und als Buch veröffentlicht. Der Museumsverein Oberschützen plant dazu im nächsten Jahr ein Symposium.

Eines der alten Bauernhäuser ist in Schmidrait Nummer 8. Franz Simon zeichnete das Bauernhaus mit seinen Details 1967 auf. Als in den 1960er und 1970er Jahren das große Abreißen und Wegschieben begonnen hat, hielt der Kunsterzieher und Sammler zumindest mit der Feder bäuerliche Architektur fest. „Herr Simon ist immer zu Fuß von Oberschützen heraufgekommen. Er hat ganzen Tag gezeichnet. Es war noch alles auf der Vorderseite alt. Er zeichnete und nahm auch Dinge für das Museum mit“, schilderte Hauseigentümer Erich Richter.

Simons Buch „Bäuerliche Bauten im Südburgenland“ ist heute ein gesuchtes Standardwerk. Vor 50 Jahren erschien es – zu diesem Anlass macht sich der Museumsverein Oberschützen auf die Suche, welche Gebäude von den 35 aufgenommenen noch stehen und in welchem Zustand sie sind. „Es ist Aufgabe des Projektes zu untersuchen, wie es heute aussieht und zu schauen, was aus den Häusern geworden ist“, sagte Judith Leitner vom Museumsverein Oberschützen.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Bauernhaus
ORF
Skizze des Bauernhauses Schmidrait Nummer 8 von Franz Simon 1967
Bauernhaus
ORF
Aschau Nummer 49 heute
Bauernhaus
ORF
Viele Bauernhäuser wurden meist stark umgebaut
Bauernhaus
ORF
Das Buch von Franz Simon „Bäuerliche Bauten im Südburgenland“
Bauernhaus
ORF
Viele alte Bauernhäuser haben handwerklich wertvolle Details
Bauernhausskizze
ORF
Skizze im Buch
Altes Tor, Bauernhaus
ORF
Einige handwerklich wertvolle Details haben die Zeit überdauert

Viele Bauernhäuser wurden abgerissen oder umgebaut

Etwa die Hälfte der dokumentierten Gebäude ist der Abrissbirne zum Opfer gefallen und vieles wurde meist stark umgebaut – nicht immer vorteilhaft. „Ich würde mir wünschen, wir hätten die großen Fenster nicht hineingemacht, sondern die Fenster mit den Bögen so gelassen. Jetzt geht es ja wieder dorthin zurück, dass kleine Fenster modern sind – damals waren es eben große Fenster“, so Richter.

Die lassen sich aber wieder verkleinern – und damit ist die nächste Generation am Zug. „Es hängt Familiengeschichte daran und viele Erinnerungen. Nur abreißen steht nicht im Raum, aber was macht man damit. Zuschauen, wie es verfällt, tut einem auch weh, daher ist schon die Überlegung im Raum, ob man es nicht irgendwann so aufwertet, dass man es verwenden und drinnen wohnen kann“, so Georg Richter, der Sohn des Hausbesitzers. Viele schöne und handwerklich wertvolle Details haben die Jahrzehnte überdauert und können Ausgangspunkt für ein neues Zuhause sein.