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Coronavirus

Doskozil gegen Tourismus-Lockdown

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Freitag erneut den Bund für dessen Management der Coronavirus-Krise kritisiert. Er sprach sich klar gegen Pläne aus, den Tourismus komplett herunterzufahren.

Der Bund schiebe Verantwortung lieber den Ländern zu, so Doskozil. Er habe „absolut kein Verständnis“ für Pläne, den Tourismus komplett herunterzufahren – mehr dazu in Drastische Einschnitte stehen bevor. Das Burgenland habe in den vergangenen Monaten ein starkes Plus bei den Übernachtungen und Ankünften verzeichnet, trotzdem sei keine einzige Covid-19-Erkrankung auf einen Urlaub im Burgenland zurückzuführen gewesen, argumentierte Doskozil. Dies liege vor allem daran, dass die Betriebe für Sicherheit gesorgt hätten und die Gäste sich sehr diszipliniert an die Maßnahmen halten würden.

Doskozil fordert von Kurz Leadership ein

Bereits im Mai habe Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine zweite Welle als „realistisches Szenario“ eingestuft. „Hätten nicht spätestens zu diesem Zeitpunkt Vorbereitungen getroffen und abgestimmt werden müssen?“, fragte Doskozil. Der Bund wolle aber anscheinend keine Verantwortung übernehmen. „Was dabei herauskommt, wird nun sichtbar: Es gibt für ein- und denselben Sachverhalt quasi neun verschiedene Regelungen – die Folge ist, dass sich die Bevölkerung nicht mehr auskennt und die Akzeptanz der Menschen gegenüber den Maßnahmen abnimmt. Der Kanzler muss hier endlich Leadership beweisen“, forderte Doskozil.

Von der am Samstag stattfindenden Videokonferenz erwarte er sich inhaltlich „relativ wenig“, so der Landeshauptmann: Zum wiederholten Male seien lieber Medien über die geplanten Schritte informiert worden und nicht die politischen Verantwortungsträger. Den diversen Zeitungen könne man entnehmen, welche Schritte die Regierung plane und das, obwohl die am Donnerstag angekündigte Besprechung mit den Ländern noch nicht mal stattgefunden habe.

ÖVP fordert Schulterschluss

Die Coronakrise erreiche derzeit einen neuen Höhepunkt. Diese Ausnahmesituation erfordere umgehend einen überparteilichen Schulterschluss, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas in einer Aussendung. „Statt ständig die Bundesregierung zu kritisieren, sollte Doskozil endlich einen konstruktiven Beitrag leisten, um unser Land bestmöglich aus dieser Krise zu bringen“, so Fazekas.