„1.000 Einkaufswagerl gegen akute Not“ – das ist das Ziel der Caritas Burgenland zum Start der Spendensammlung. Mit einer Spende von nur 40 Euro könne die Versorgung einer Familie für eine ganze Woche gesichert werden, sagte Caritas-Direktorin Edith Pinter. In der Caritas werde die Adventzeit heuer weder still noch beschaulich sein, denn schon jetzt habe die Armut durch die Pandemie in der Mitte der Gesellschaft ihren Platz gefunden. „Jeder und jede kann von heute auf morgen in finanzielle Not geraten“, so Pinter.
Interview mit Caritas-Direktorin Edith Pinter
Caritas-Direktorin Edith Pinter spricht über die sozialen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und die daraus resultierende Notlage zahlreicher Familien.
Mehr Menschen brauchen Hilfe
Seit Beginn der Coronavirus-Krise ist die Arbeitslosigkeit im Burgenland um 49 Prozent gestiegen. Rund 11.000 Burgenländerinnen und Burgenländer sind beschäftigungslos. Die Caritas sieht auch deswegen herausfordernden Zeiten entgegen. Neben der Soforthilfe in Form von Lebensmittelgutscheinen müssen auch Notschlafstellen, Mutter-Kind-Häuser und Lerncafes erhalten werden. Dazu kommt, dass gestundete Mieten fällig werden und der von der Regierung verordnete Delogierungsstopp ausläuft. Das heißt, dass Menschen wieder aus ihrer Wohnung gewiesen werden können. „Junge Familien befürchten, dass sie heuer anstatt vor einem Christbaum auf der Straße stehen könnten“, sagte Pinter über die Dramatik der Lage.
Angst vor Spendenrückgang
Außerdem sei zu befürchten, dass auch die Spenden für die Caritas jetzt zurückgingen, weil die Menschen eben weniger Einkommen hätten. Pinter appellierte daher an alle Burgenländerinnen und Burgenländer, die helfen können, sich solidarisch zu zeigen, damit es nicht zu einer sozialen Krise komme.