Sandra Lorenzer
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Gesundheit

Leben mit Diagnose Brustkrebs

Jede achte Frau wird in ihrem Leben mit einer Brustkrebs Diagnose konfrontiert. Im Oktober soll mit der rosa Schleife und verschiedenen Veranstaltungen Bewusstsein für Brustkrebs geschaffen werden, denn Vorsorge kann Leben retten. Die Burgenländerin Sandra Lorenzer blickt auf ein Jahr mit der Diagnose zurück.

Sandra Lorenzer aus dem Bezirk Eisenstadt-Umgebung ist 37 Jahre alt und steht mitten im Leben – sie teilt es mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Kindern. Von einem Tag auf den anderen war nichts mehr wie es war. „Ich habe voriges Jahr einen Tumor selbst gespürt. Ich war dann bei der Mammografie, wo relativ rasch klar war, dass es ein bösartiger Tumor ist. Ich hatte dann eine Biopsie. Nachdem die genaue Histologie des Tumors feststand wurde sofort mit der Chemotherapie begonnen“, so Lorenzer.

Therapeuten als Unterstützung

Die Lehrerin ist mit ihrer Diagnose nicht allein: jedes Jahr erkranken 180 Menschen im Burgenland an Brustkrebs. Die Krebshilfe bietet umfassende Beratung, finanzielle Hilfe, Gesprächsgruppen und Unterstützung für Kinder. „Kinder spüren sofort, wenn sich etwas in ihrem Umfeld verändert. Eltern haben dann oft die Sorge, wie sie es dem Kind mitteilen sollen. Auch dafür stehen ausgebildete Therapeuten zur Verfügung, die altersgerecht die Kinder begleiten und auf ihre Fragen eingehen“, so die Geschäftsführerin der Krebshilfe Burgenland Andrea Konrath.

Arztbesuch wegen Covid-19 nicht aufschieben

Wegen der Coronavirus-Krise fanden Beratungen zeitweise auch online statt. Den Besuch beim Arzt sollte man wegen der Pandemie keinesfalls aufschieben. „Ich würde jedem raten bei Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass das auch machbar war“, sagte Lorenzer.

Sandra Lorenzer blickt auf ein Jahr mit der Diagnose zurück

„Lebe jetzt bewusster“

Die Krebshilfe sei für sie eine große Unterstützung gewesen- vor allem aber der Zusammenhalt im Umfeld. „In erster Linie natürlich die Familie, die jederzeit hinter mir stand und mich unterstützt hat. Ich habe auch eine sehr liebe Gruppe an Frauen aufgrund der Diagnose kennengelernt – wir sind noch immer in Kontakt und die haben mir auch extrem viel Kraft gegeben“, sagte die 37-Jährige. „Ich denke, dass ich mein Leben jetzt bewusster lebe, Kleinigkeiten mehr zu schätzen weiß und grundsätzlicher zufriedener bin. Ich habe mich sehr bemüht, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und nicht aus den Augen zu verlieren, dass das Leben einfach wunderschön ist“, so Sandra Lorenzer.

Wichtige Vorsorgeuntersuchung

Die Leiterin des Brustkrebszentrums im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt Doris Glocknitzer-Mad sprach in „Burgenland heute“ am Donnerstag mit Moderator Martin Ganster über die Wichtigkeit der Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung. Speziell im Brustkrebs-Monat Oktober weisen Experten immer wieder auf die Wichtigkeit der Vorsorge hin. „Wir wissen, dass ein Brustkrebs je eher er entdeckt wird, je kleiner der Tumor ist, umso besser behandelt werden kann. Je kleiner der Tumor ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gestreut hat und Metastasen gemacht hat“, so Glocknitzer-Mad.

Doris Glocknitzer-Mad im Gespräch mit Martin Ganster

„In Österreich gibt es ein sehr gutes Vorsorgeprogramm. Die Brustkrebsvorsorge lädt jede Frau zwischen dem 45 und 70 Lebensjahr alle zwei Jahre zur Vorsorgeuntersuchung“, so Glocknitzer-Mad. Die Frauen können sich mit dieser schriftlichen Einladung direkt an ein zertifiziertes Röntgenzentrum wenden und dort die Untersuchungen durchführen.