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Sport

CoV-Maßnahmen: Kritik auch aus dem Amateursport

Die neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie stoßen bei den Sportverbänden auf Kritik. Nicht nur im Profisport, etwa beim Fußball und Eishockey, gibt es Widerstand, auch im Amateursport: Im Fußball mehren sich die Forderungen nach einem Abbruch der Meisterschaft.

Während Profiligen wie die Fußball-Bundesliga oder die Eishockeyliga hauptsächlich die Reduktion der Zuschauer-Höchstzahl auf ein einheitliches Limit von 1.500 Fans im Freien und 1.000 in der Halle kritisieren, war beim Amateurfußball ein anderes Thema Stein des Anstoßes. Künftig ist bei Spielen nämlich kein Kantinenbetrieb mehr erlaubt.

Darabos: Starker Einschnitt in budgetäre Planung

Die Stimmen werden lauter, die sagen: Ohne Einnahmen aus dem Kantinenbetrieb können die Klubs nicht weitermachen. Das werde kein Verein verkraften können, da das ein so starker Einschnitt in die budgetäre Planung der Vereine sei, sagte etwa der Obmann des SC Kroatisch Minihof, Norbert Darabos. Auch ASVÖ-Präsident Robert Zsifkovits schließt sich der Kritik an. So notwendig und wichtig geeignete Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie seien, so wenig zielführend und existenzgefährdend seien einige der aktuellen Vorschriften.

Besonders laut ist der Ruf aus der Burgenlandliga und der Regionalliga Ost. Der SC Neusiedl etwa konnte nach dem Lockdown im Frühjahr nur mit Mühe weitermachen. Man hofft auf Hilfe. Es müsse unbedingt einen zeitnahen, monatlichen Kostenersatz geben – ohne viel Bürokratie und Aufwand, sagte Günther Gabriel vom SC Neusiedl.

Gerhard Milletich
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Milletich: Abbruch problematisch

Das alles ist ein Dilemma für den Fußballverband. BFV-Präsident Gerhard Milletich kennt als langjähriger Vereinsfunktionär die Sorgen der Klubs. Aber für eine reguläre Meisterschaft muss mindestens die Herbstsaison absolviert werden. Sonst drohen ähnliche Probleme wie nach dem Lockdown. Wenn man im Frühjahr auch nicht spielen könne – und die Wahrscheinlichkeit dafür sei mittlerweile sehr hoch, dass man erst im Mai wieder normal spielen könne –, wäre es möglich, dass man gar nicht dazukäme, die Meisterschaft fertig zu spielen und dann habe man dasselbe Fiasko wie im vergangenen Jahr, dass man niemanden aufsteigen und absteigen lassen könnte.

Fußballspiel Drohnenaufnahme
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Strategie bis zum Winter

Der BFV-Vorstand verfolgt jetzt zwei Ziele: eine österreichweit einheitliche Vorgangsweise zu erreichen und zumindest die Herbstmeisterschaft unter schwierigen Bedingungen durchzubringen: „Wenn wir die Meisterschaft aussetzen, dann wird es Vereine geben, die damit zufrieden sind, aber es wird auch Vereine geben, die sagen, sie müssen ihre Spieler weiter zahlen und dürfen nicht spielen.“ Kommenden Donnerstag wird die Veröffentlichung der Verordnung zu den am Montag präsentierten Maßnahmen erwartet. Bis dorthin will man im Fußballverband eine Strategie zumindest bis zum Winter festlegen.

Gunners: Keine Kantine und maximal 250 Personen

Mit dem Öffnungsverbot für den Kantinenbetrieb haben auch die Oberwart Gunners keine Freude. Dieses wird beim Heimspiel am Samstag gegen Wels erstmals wirksam. Weil die Coronavirus-Ampel in Oberwart auf Orange steht, sind bei Heimspielen aktuell nur 250 Personen zugelassen.