Ein kleines Mädchen läuft an der Hand ihrer Mutter über einen Gehweg
APA/dpa
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Soziales

Volkshilfe fordert Kindergrundsicherung

Am Samstag ist „Internationaler Tag zur Beseitigung der Armut“. Die Volkshilfe Burgenland nahm das zum Anlass, um besonders auf die Kinderarmut aufmerksam zu machen. Auch im Burgenland sind viele Kinder von Armut und Ausgrenzung betroffen. Die Volkshilfe fordert deshalb eine staatliche Kindergrundsicherung.

Es ist ein Thema, dass der Volkshilfe besonders unter den Nägeln brennt: die Kinderarmut. Dafür gibt es konkrete Zahlen, sagte die ehrenamtliche Präsidentin der Volkshilfe Burgenland Verena Dunst. „In Österreich ist jedes fünfte Kind von Armut gefährdet, im Burgenland jedes sechste. Ich sage ihnen aber auch klar, dass auch jedes sechste Kind zu viel ist“, so Dunst.

Covid-19-Krise verschärft Situation

Durch die Covid-19-Krise habe sich die Situation noch weiter verschlimmert. Besonders betroffen seien Alleinerzieherinnen, beziehungsweise Alleinerzieher und Familien mit mehreren Kindern. Damit Kinderarmut in Österreich abgeschafft wird, forderte der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Erich Fenninger eine staatliche Kindergrundsicherung.

„Die Kindergrundsicherung ist ein Modell, das jedes Kind erhält – 200 Euro für alle Kinder in Österreich bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. Jene Kinder, die sich ihre armutsbetroffenen Eltern nicht ausgesucht haben, bekommen eine einkommensbezogene Tangente dazu – damit alle Kinder, auch die armen Kinder, daran teilhaben können“, sagte Fenninger.

Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Erich Fenninger, Verena Dunst
ORF/Krenn
Der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Erich Fenninger und die Präsidentin der Volkshilfe Burgenland Verena Dunst

Paten für Kinderpatenschaft gesucht

Als ersten Schritt wird die Volkshilfe im Burgenland einige armutsgefährdete Kinder monatlich mit 100 Euro über einen gewissen Zeitraum unterstützen. Das Ganze soll wissenschaftlich begleitet werden, sagte Dunst. „Wir wollen nachhaltig beweisen, dass es wirkt.Es wirkt vom ersten Tag im Kindergarten, bis über die Schule. Es ist ganz wichtig, dass wir zeigen können, wie das funktioniert und nachhaltig hilft“, so Dunst.

Für dieses Pilotmodell werden derzeit noch Firmen und Privatpersonen gesucht, die eine solche Kinderpatenschaft übernehmen möchten.