Bis März 1938 befand sich die Synagoge von Stadtschlaining (Bezirk Oberwart) im Ortszentrum. Nach der Vertreibung der jüdischen Mitbewohner verfiel das Gebäude. 1987 wurde die Synagoge renoviert und seither war darin die Bibliothek des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung eingerichtet. Es ist die größte derartige Friedensbibliothek in Europa.

Tausende Bücher werden eingepackt
Seit Tagen werden nun die rund 31.000 Bücher und zahlreichen Fachmagazine in Kartons verpackt, um Platz für die Jubiläumsausstellung „Wir sind 100“ im kommenden Jahr zu machen. Die anfängliche Wehmut macht mittlerweile einer Aufbruchstimmung Platz. Und so wird Buch um Buch unermüdlich eingepackt.

„Ort der Erinnerung“
„Wir hoffen, dass diese Synagoge wirklich ein Erinnerungsort wird für alle Opfer des Holocausts hier im Burgenland. Das ist etwas, das es braucht. Das ist ganz wichtig. Der konstruktive Umgang mit der Vergangenheit ist auch wichtig in der Friedensarbeit: Nicht zu vergessen und darauf zu achten, dass so etwas nie wieder passiert. Das finden wir schön, dass diese Synagoge künftig so ein Ort werden kann“, sagte die Direktorin des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung, Gudrun Kramer.

Ein Teil der Bibliothek steht Interessierten und Fachpublikum weiterhin in einem Ausweichquartier des Friedenszentrums zur Verfügung. Der Großteil der Bücher, nämlich 25.000 Stück, wird im ehemaligen Kindergarten von Stadtschlaining zwischengelagert. Künftig ist geplant, dass die Friedensbibliothek auf Burg Schlaining ein neues Zuhause findet.