Chronik

Gefallener deutscher Soldat gefunden

Im Zuge der Suche nach den 180 ermordeten jüdischen Zwangsarbeitern in Rechnitz ist am Donnerstag ein gefallener deutscher Soldat aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden.

Das Skelett wurde bei einem ehemaligen Panzergraben gefunden. Der Mann dürfte offensichtlich in einer Stellung gefallen sein. In seiner Nähe sei man auch auf ein MG 34 sowie einen Ersatzlauf und Munition gestoßen, sagte Wolfgang Wildberger vom Schwarzen Kreuz. Auch das Rohr einer Panzerfaust wurde entdeckt.

Skelett eines gefallenen Soldaten wird ausgegraben
Schwarzes Kreuz/Wolfgang Wildberger
Ausgrabungsarbeiten in Rechnitz

Keine Erkennungsmarke

Eine Erkennungsmarke hatte der Tote offensichtlich nicht dabei. Das spreche dafür, dass er möglicherweise ein Volkssturmmann gewesen sei, so Wildberger. Den Angehörigen des Volkssturmes seien in der Endphase des Krieges zum Teil keine Erkennungsmarken mehr gegeben worden. Die sterblichen Überreste des Soldaten werden nun nach Wien gebracht und dort befundet, um unter anderem das Alter und etwaige Verletzungen festzustellen. Nach Abschluss der Untersuchung werden die Gebeine dem Schwarzen Kreuz zur Bestattung am Soldatenfriedhof in Mattersburg übergeben. Das Bundesdenkmalamt hat die Grabungen in Rechnitz für heuer beendet. Die Suche nach den Opfern des Massakers von 1945 wird im Frühjahr fortgesetzt.

Am Freitagvormittag wurden auf dem Soldatenfriedhof in Mattersburg zwei andere Gefallene aus dem Zweiten Weltkrieg bestattet. Einer war bei Feldarbeiten in Mattersburg gefunden worden, der zweite im Zuge von archäologischen Grabungen auf der S7-Trasse in Königsdorf – mehr dazu in Zweiter Weltkrieg: Soldaten gefunden.