Nach zehn Profi-Jahren beim SV Mattersburg trägt Alois Höller nun rot-weiß statt grün-weiß. Er ist der jüngste prominente Neuzugang beim ASV Siegendorf – einer von vier Spielern im Kader, der Bundesligaerfahrung mitbringt – und die ambitionierten Ziele des Klubs unterstreicht. „Ich glaube, der Verein hat das Ziel aufzusteigen. Sie wollen in Zukunft in der Regionalliga ein Rolle spielen“, so Höller. „Es ist ein vorgegebenes Ziel vom Präsidenten und vom Vorstand – das ist klar – sonst braucht man das alles nicht investieren. Es wäre gelogen, wenn es nicht so wäre“, so der Präsident des ASV Siegendorf Peter Krenmayr.
Spieler aus der Region
In der Sechziger-Jahren spielte Siegendorf in der sogenannten B-Liga, damals die zweithöchste Spielklasse. Siegendorf und das Profigeschäft sind für den Präsidenten aktuell nur eine kleine Vision. „Es ist immer mehr möglich. Man muss gewisse Visionen haben“, so Krenmayr. Siegendorf will sich als kleiner „Dorfklub“ in den oberen Fußball-Regionen nachhaltig etablieren. Ein Vorhaben, an dem schon andere Klubs gescheitert sind. „Wir haben eine gestandene Struktur – die neunzigjährige Geschichte. Wir haben eine tolle Nachwuchsarbeit. Wir legen sehr viel Wert auf regionale Spieler – wir haben derzeit im Kader keinen einzigen Legionär, das war immer mein Wunsch“, so Krenmayr.
Investitionen in Infrastruktur
Investiert wird nicht nur in den sportlichen Erfolg, sondern auch in die Infrastruktur. Es wird eine neue Tribüne errichtet, der Rasen ist bundesligatauglich – und auch die Trainingsmöglichkeiten überzeugen. Verlockend ist die aktuelle Situation auch für Spieler wie Andreas Dober, Philipp Prosenik oder eben Alois Höller – ehemalige Bundesliga-Profis, die auch viel Interesse wecken.
„Ich kann mich noch erinnern, als wir 1. Klasse – 2. Liga Nord gependelt sind, ein Auf- und Abstieg vor 90 Zuschauern. Wenn man das mit jetzt vergleicht, sind Welten dazwischen“, so Harald Mayer, der seit 15 Jahren beim Verein ist. „Die Kinder sehen, was möglich ist, wenn man sich anstrengt, trainiert und auch das Talent dazu hat. Sie sehen die Spieler hier live und können das mitverfolgen“, sagte Rita Stenger, Mutter eines Nachwuchsspielers.
Wohin die Reise in dieser Saison gehen soll, zeigte der 4:1-Erfolg im Nachbarschaftsderby gegen Klingenbach, bei dem auch Alois Höller traf. Nach dem Coronavirus-bedingten Abbruch in der vergangenen Saison, soll der Aufstieg in die Regionalliga heuer gelingen.