Ein totes Reh liegt nach der Kollision mit einem Auto am Straßenrand.
APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Verkehr

Alle 65 Minuten ein Wildunfall

Laut einer aktuellen Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit und des österreichischen Versicherungsverbandes passiert im Burgenland alle 65 Minuten ein Wildunfall.

Im Vorjahr wurden 8137 Wildunfälle verzeichnet – das heißt, dass rein rechnerisch alle 65 Minuten ein Wildunfall im Burgenland passiert. 31 Personen haben sich im Vorjahr verletzt, tödlicher Unfall war keiner dabei.

In ganz Österreich hat es 376 Verletzte und zwei Todesopfer bei Wildunfällen gegeben. Die Zahl der Wildunfälle dürfte nach Schätzungen weit höher anzusetzen sein, sagen Experten. Nicht alle Wildunfälle werden gemeldet, was im Übrigen strafbar ist. Nach einem derartigen Unfall muss laut KfV die Polizei verständigt werden.

Große Gefahr für Motorradfahrer

Gefährlich für Autofahrer und Wild sind Dämmerung und Dunkelheit, hier passieren etwa zwei Drittel der Unfälle. Besonders gefährlich sind Wildunfälle für Motorradfahrer: ein 80 Kilogramm schweres Wildschwein hat bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h ein Aufprallgewicht von zwei Tonnen! Den Experten bleibt die Bitte und der Appell zur Vorsicht, besonders auf ausgeschilderten Wildwechselstrecken.

Reh liegt verletzt neben Auto
ORF
Fast jede Stunde kommt es im Burgenland statistisch gesehen zu einem Wildunfall

Es gibt aber weitere Hilfen: Das KfV hat im Sommer ein sogenanntes Nachtsicht-Assistenzsystem bei Autos getestet. Das Urteil lautet, dass das System noch nicht vollständig entwickelt ist, aber durchaus über Potenzial zur Reduktion von Wildunfällen verfügt. Grundsätzlich gilt: Wenn tatsächlich ein Wildtier in Fahrbahnnähe auftaucht, sollte zunächst gebremst und anschließend abgeblendet sowie mehrmals gehupt werden.