Hans Peter Doskozil, Leonhard Schneemann
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Gesundheit

Pflegeservice: 161 Anstellungen im ersten Jahr

Seit genau einem Jahr gibt es die Pflegeservice Burgenland GmbH (PSB). Diese Tochterfirma des Landes ermöglicht es, dass pflegende Angehörige direkt beim Land angestellt werden. Bisher gibt es 161 Anstellungen, gaben die Verantwortlichen am Donnerstag bekannt.

Die PSB bietet nicht nur ein Anstellungsmodell für pflegende Angehörige: Elf Pflege- und Sozialberater nehmen auch Anfragen über die Pflege-Hotline des Landes entgegen und führen persönliche Beratungen durch. Im ersten Jahr seien es 8.888 Kontakte gewesen, bilanzierte PSB-Geschäftsführerin Klaudia Friedl bei einer Pressekonferenz.

Modell soll weiterentwickelt werden

Neben den Pflege- und Sozialberatern sind derzeit 161 pflegende Angehörige bei der PSB angestellt, 20 Prozent davon Männer. Sie müssen eine 100-stündige Ausbildung absolvieren und erhalten den Mindestlohn des Landes von 1.700 Euro netto. Im ersten Jahr habe das das Land 1,7 Millionen Euro gekostet, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). Das Modell zur Anstellung pflegender Angehöriger habe für großes Interesse gesorgt. „Die EU hat es schon wahrgenommen und Deutschland hat schon angefragt“, so Schneemann.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) möchte das Projekt künftig ausweiten. Für das kommende Jahr seien 300 pflegende Angehörige budgetiert. „Das Modell wird forciert, weil wir fest davon überzeugt sind: Das ist ein Pfeiler für unser burgenländisches Pflegemodell“, so Doskozil.

Pflegegipfel Ende Oktober geplant

Für pflegende Angehörige, die behinderte Familienangehörige pflegen, soll es künftig angepasste Rahmenbedingungen geben. Außerdem möchte man den Beschäftigten eine gratis Ausbildung zur Heimhilfe ermöglichen. Für Ende Oktober wurde ein Pflegegipfel angekündigt, bei dem weitere Neuerungen im Pflegebereich präsentiert werden sollen.