Michael Gerbasits, Leonhard Schneemann, Harald Zagiczek
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Wirtschaft

Wirtschaftsagentur: Gerbavsits wird Co-Geschäftsführer

Der Vorstands-Vorsitzende der Energie Burgenland, Michael Gerbavsits, wechselt zur Wirtschaft Burgenland (WiBuG), die ab dem 1. Jänner des kommenden Jahres als neu strukturierte Wirtschaftsagentur fungieren wird. Gerbavsits wird Co-Geschäftsführer des bisherigen WiBuG-Geschäftsführers Harald Zagiczek.

Zehn Jahre lang war Michael Gerbavsits Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland – mit dem 1. Jänner 2021 erfolgt der Wechsel als Geschäftsführer zur neu strukturierten Wirtschaftsagentur, vormals WiBuG. Dort war Gerbavsits seit 2014 Aufsichtsratsvorsitzender.

Gerbavsits: „Weinendes Auge und Vorfreude“

"Ich habe Jobs nicht auf Ewigkeit angelegt, kann man in solchen Funktionen auch nicht, das ist schon klar. Das weinende Auge ist ein tolles Team, mit dem wir unsere Ziele erreicht haben, jetzt hinter mir zu lassen, aber andererseits die Vorfreude auf das, was ich oft gemacht habe, Unternehmen zusammenführen, was Neues zu gestalten, Change-Prozesse durchzuführen, da noch einmal durchzustarten, so etwas noch einmal zu machen. Als mich dann der Herr Landesrat und auch der Herr Landeshauptmann darauf angesprochen haben, ob das etwas für mich sein könnte, habe ich nur eine Nacht darüber nachgedacht und am nächsten Tag zugesagt, so Gerbavsits.

Michael Gerbavsits
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Zehn Jahre lang war Michael Gerbavsits Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland

Zagiczek: „Dankbar für Verstärkung“

Die neu strukturierte Wirtschaftsagentur wird damit zwei Geschäftsführer haben: Gerbavsits und den bisherigen WiBuG-Geschäftsführer Harald Zagiczek. „Wir haben sehr viele Geschäftsbereiche, von Betriebsansiedelungen, bis hin zu neuen Förderprogrammen. Wir stehen vor großen Herausforderungen was die Coronavirus-Pandemie betrifft. Wir gehen davon aus, dass sehr viele Eigenkapitalerfordernisse notwendig sein werden, um burgenländische Unternehmen und kleinere und mittlere Unternehmen stützen zu können und da bin ich über die Verstärkung seitens des Aufsichstrates in die Geschäftsführung sehr dankbar“, so Zagiczek.

Schneemann: „Mit neuen Ansätzen beschäftigen“

Die WiBuG gebe es seit 1994, sie habe bis jetzt sehr gute Arbeit geleistet, aber die Anforderungen ändern sich ständig, sagte Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). „Der Auftrag an die beiden zuständigen Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland wird sein, sich intensiv mit neuen Ansätzen zu beschäftigen. Was braucht die burgenländische Wirtschaft um einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, wie können wir die Wirtschaftsagentur Burgenland aufstellen, damit alles aus einem Guss angeboten werden kann“, so Schneemann. Es gebe zum Beispiel Überlegungen, inwieweit die Forschung Burgenland und das Regionalmanagement Burgenland mit einfließen sollen, so Schneemann.

ÖVP kritisiert Personalentscheidung

Kritik an der Personalentscheidung kam am Mittwoch von der ÖVP. Es sei völlig unüblich, dass man bei der Besetzung einer vergleichsweise kleinen Landestochter, wie der WiBuG, auf den Chef des zentralen Landesenergieversorgers zurückgreife, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Für ihn würden sich deshalb mehrere Fragen aufwerfen – unter anderem warum es plötzlich zwei Geschäftsführer geben wird und ob eine entsprechende Job Ausschreibung erfolgte.

WKO begrüßt Gründung der Agentur

Der Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland, Peter Nemeth, begrüße grundsätzlich die Gründung der Wirtschaftsagentur und wies darauf hin, dass die Interessen der Wirtschaft weiterhin die Wirtschaftskammer vertreten werde. „Wir sind für die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik da, nicht umgekehrt“, so Nemeth in einer Aussendung.

FPÖ: „Hin und Herschieben von Personal“

Von FPÖ-Wirtschaftssprecher Alexander Petschnig hieß es am Donnerstag dazu: „Diese Personaltransaktion ist ein bedauerliches Symptom für die Wirtschaftspolitik der SPÖ“. Was die Wirtschaft brauche sei irrelevant, entscheidend sei Strukturen zu zerstören und Personen hin- und herzuschieben, so Petschnig.