Sport

High-Tech-Container für Olympiasegler

Wie bei jedem anderen professionellen Verband, spielt auch beim österreichischen Segelverband die Infrastruktur eine große Rolle. Ein wichtiges Puzzleteilchen ist dabei ein neuer Container, der bei Olympischen Spielen zum Einsatz kommt.

Der neue Container soll den Sportlerinnen und Sportlern zu Spitzenleistungen verhelfen und sie in der Ausübung ihres Sports unterstützen. Er ist zwölf Meter lang und 2,70 Meter hoch, klimatisiert und mit richtig viel Technologie ausgestattet – er gilt als das Prachtstück des Segelverbandes.

Neuer Container für Österreichs Olympiasegler
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Der Container ist zwölf Meter lang

Alles, was das Segler-Herz begehrt

Im Container befindet sich alles, was die Nationalteam-Seglerinnen und Segler während der Olympischen Spiele und auch davor, in den Wochen der Vorbereitung, benötigen. „Wir nennen es ein bisschen die eierlegende Wollmilchsau“, sagte Matthias Schmid, Sportdirektor des Segelverbands. Man habe im Olympischen Revier im Hafen die Möglichkeit einen Container hinzustellen.

Neuer Container für Österreichs Olympiasegler
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Viele Arbeiten können im Container erledigt werden

Dort habe man dann die Möglichkeit zu arbeiten, sich auszuruhen, aber auch Materialarbeiten zu erledigen, sich auf Protestverhandlungen vorzubereiten oder meteorologische Arbeiten abzuschließen. Das alles könne in einem abgeschlossenen Raum stattfinden, der einerseits klimatisiert sei, wo man aber auch schon alles vor Ort habe. Der Container habe aber auch den Vorteil, dass das Know-how nicht gleich auf der Straße präsentiert werde, so Schmid.

Modernste Technik zur Unterstützung der Sportler

Der Container dient also nicht nur zum Arbeiten am Boot – dafür gibt es eine Werkbank und unzählige Laden mit Werkzeug – sondern auch zur Verpflegung und Physiotherapie nach den Trainings und Wettkämpfen sowie für die Besprechungen nach den Einheiten. Auf einem modernen Touchscreen können die Trainings und auch Wettkampfphasen nachgestellt werden, der ÖSV hat dafür eine eigens entwickelte Software mit der die zurückgelegten Strecken und viele weitere Parameter analysiert werden können.

Neuer Container für Österreichs Olympiasegler
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Im Inneren befindet sich modernste Technik

Mit diesem Container ist das österreichische Nationalteam infrastrukturell ganz vorne dabei. Alle großen Nationen hätten im Prinzip einen Container für die Nationalmannschaft. Bisher habe man immer einen im Mittelfeld gehabt, nun habe man in die Top-3 aufgeschlossen. Es sei zwar nicht unbedingt das, was die Medaillenentscheidung bringen werde. Der Container sei aber jetzt etwas, das sehr lange halten werde und für die nächsten Generationen zur Verfügung stehen werde. Das gehe jetzt sicherlich bis zum Jahr 2032, sagte Schmid.

Container konnte bisher noch nicht verschifft werden

Derzeit ist der Container noch in Neusiedl am See am Gelände des Segelzentrums und er wartet ebenso wie alle anderen Beteiligten, dass er ins Olympiarevier starten darf. Der Plan habe den Mai 2020 vorgesehen – das sei jetzt natürlich traurig. Der Container sollte ja eigentlich schon wieder zurückkommen von den Olympischen Spielen. „In der Sekunde, wo wir wissen, dass wir nach Japan können, ist der Container im Einsatz“, sagte Schmid.

Die Olympischen Sommerspiele mussten heuer wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden. In diesem Jahr können die Segler also noch nicht ins olympische Segelrevier, aber für das Frühjahr 2021 plant der ÖSV sein Nationalteam wieder ins Olympiarevier zu schicken und bald danach wird dann auch der Container nach Enoshima verschifft.