Coronavirus

Bezirke nehmen Gelbschaltung gelassen

Die Coronavirus-Ampel steht im Burgenland seit Freitag im Bezirk Eisenstadt-Umgebung, in der Landeshauptstadt und in der Freistadt Rust auf Gelb – es herrscht also mittleres Risiko. Das allerdings bei nur einem nachgewiesenen Fall in Rust.

Die Ampel-Einstufung erfolgt grundsätzlich nach folgenden Anhaltspunkten:

  • Wie viele Tests gab es in der Vorwoche?
  • Wie viele Fälle können nachverfolgt werden?
  • Wie stark sind die Spitäler ausgelastet?
  • Wie viele Fälle gab es in den vergangenen sieben Tagen?

Steiner: Ampel auf Gelb soll Bewusstsein schaffen

Die Stadt Eisenstadt zählt aktuell sieben Coronavirus-Fälle. Die neue Ampelfarbe erinnere an das Einhalten der Schutzmaßnahmen, so Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). Das sei keine Frage der Befürwortung oder der Ablehnung, sondern das sei so zur Kenntnis zu nehmen und daher sei das jetzt auch kein Problem.

Schanigarten in Eisenstadt
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Für den Eisenstädter Bürgermeister ist die Gelbschaltung kein Problem

Stagl: Verständnis für gelbe Ampel

Der Ruster Bürgermeister Gerold Stagl (SPÖ) möchte die Bevölkerung gut informieren, Grund zur Aufregung sieht er nicht. Da man geografisch in den Bezirk Eisenstadt-Umgebung eingebettet sei, finde er die gelbe Ampel durchaus in Ordnung. Er gehe aber davon aus, dass man das demnächst wieder wegbekommen werde. Die Menschen seien sehr vorsichtig und hielten sich in der Regel an diese Maßnahmen.

Tourismusserie Rust: Hauptplatz
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In Rust gibt es derzeit nur einen Coronavirus-Fall

Weingärtner: Ballungszentren als Einheit

Für die Vergleichbarkeit werden die Fälle pro Bezirk auf 100.000 Einwohner hochgerechnet. Mit knapp 2.000 Einwohnern sorgt damit jeder einzelne Fall in Rust für einen hohen Ausschlag in der Statistik. Umso wichtiger sei es, dass Eisenstadt-Umgebung, Rust und Eisenstadt zusammen bewertet werden, sagte Ilse Weingärtner, Einsatzleiterin des Koordinationsstaabs des Landes.

Auch die Pendler nach Eisenstadt spielten eine Rolle. Bei einer Einwohnerzahl von knapp 14.800 habe Eisenstadt einen Pendlerverkehr von 18.000. Das lasse sich auf Schulen, Ämter und Krankenanstalt zurückführen, so Weingärtner. Die Ampel-Kommission habe sich daher darauf geeinigt, Ballungszentren als Einheit zu betrachten.

In ganz Österreich strengere Regeln

Seit Montag gelten ohnehin in ganz Österreich wieder strengere Coronavirus-Maßnahmen – unter anderem beim Tragen der Maske. Dadurch ändert die Ampel für die Bewohnerinnen und Bewohner der gelben Bezirke nichts. Sie solle allerdings Bewusstsein schaffen, so Weingärtner.